3.
"Showpflege":
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Das
Baden, Fönen und Bürsten als Vorbereitung zur Ausstellung.
Zu
diesem Abschnitt scheint mir eine längere Vorbemerkung angebracht.
Zuerst
einmal bedanke mich herzlich bei allen, die (mehr oder weniger) offen andere
an ihren Pflegemethoden und -erfahrungen teilhaben lassen. Ich rechne es
ihnen hoch an. Denn für manche erfolgreichen Aussteller war es ein
schwerer Weg, bis sie für alle ihre Afghanen diejenige Pflege herausgefunden
haben, mit der diese sich auf der Ausstellung in optimaler Fellkondition
präsentieren.
Denn
leider ist das Afghanenfell nicht gerade einfach und bereitet manchmal
sogar richtige Probleme. Nicht ohne Grund machen manche Profis eine
wahre Wissenschaft aus den individuell auf ihre Showstars zugeschnittenen
Pflegeprogrammen.
Fakt
ist, dass es verschiedene Haarstrukturen und damit auch Felltypen beim
Afghanen gibt. Und es gibt verschiedenen Pflegeprodukte. Dadurch kann es
einem passieren, dass jeder Afghanen, den man besitzt, eine andere Behandlung
benötigt. Mancher Aussteller hat mit seinem Hund eine wahre Odyssee
des Ausprobierens mehrerer Pflegeprodukte und Pflegemethoden hinter sich,
ehe er wirklich zufrieden mit dem Erscheinungsbild seines Afghanen ist.
Jeder Hund hat anderes Haar und man muss ausprobieren, womit der Hund sein
Haarkleid am optimalsten zur Geltung bringt. Der Hund kann sogar mit dem
Alter seine Felltextur verändern und einen Wechsel des Pflegeprogramms
nötig machen!
Von
daher muss also jeder Afghanenbesitzer selber ausprobieren, welche Mixtur
er seinem Hund verabreicht.
Um
eine Auswahl an verschiedenen Pflegemöglichkeiten unterbreiten zu
können, danke ich nochmals all jenen, die, nachdem sie selbst den
harten Weg der Frustrationen gegangen sind, dennoch andere von ihrem beschwerlich
gewonnen Erfahrungen profitieren lassen. Vielen Dank für Eure Anregungen!
Meine
Absicht:
Ich
möchte mit diesen Seiten einen Beitrag leisten, um so mancher lächerlicher
(oder besser: beschämenden) Geheimniskrämerei entgegen zu wirken
und allen interessierten Suchenden einige kleinere und größere
Tricks sowie mehrere Methoden und Pflegeprogramme zu präsentieren,
damit sich jeder aus dem Sammelsurium dieser Seiten frei bedienen und sich
das heraussuchen kann, was ihn interessiert und auszuprobieren reizt. Ich
verstehe diese Seiten über die Showpflege als einen Versuch, einige
gesammelten Kenntnisse einem breiten Publikum öffentlich zugänglich
zu machen. Ich möchte allen, die nach Möglichkeiten zur Verbesserung
der Pflege ihres Afghanen suchen, ein Repertoire an Anregungen bieten.
Wen
meine Quellen
intressieren, den verweise ich auf Kapitel 6 .
Im englischsprachigen Raum handhabt man Pflegetipps offener als hierzulande
- oder wie sonst ist es zu erklären, dass man oft auf Schweigen stösst,
wenn man fragt, und es keine deutschsprachigen Pflegeanleitungen gibt -
wohl aber eine ganze Menge im englischsprachigen Raum?
Ich
versuche, alle mir bekannten Informationen mit aufzunehmen.
Mein
Traum wäre eine umfassende Darstellung aller erprobten Pflegeweisen.
Dazu
bin ich aber auf Ihre Beiträge angwiesen!
Ich
hoffe, es bleibt nicht nur bei einem frommen Wunsch, dass Sie, liebe Leser,
meine Sammlung von Pflegemethoden um Ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen
bereichern. Mit grössten Freunden würde ich Ihre Methoden, Tricks,
Tipps und Erkenntnisse sowie das komplette Pflegeprogramm eines oder mehrerer
Ihrer Showhunde in meine Sammlung mit aufnehmen.
Lassen
Sie doch andere von Ihren gewonnen Erfahrungen profitieren!!
Vielleicht
finden Sie ja selbst einmal etwas auf diesen Seiten, das Ihnen weiter
hilft? Wenn nicht bei Ihren jetztigen Hunde, dann vielleicht bei einem
späteren Hund? Denn jeder neue Afghane kann anders sein als alle,
die man zuvor besessen hat...
So
jetzt fange ich mal klein an, nämlich mit einigen simplen Anfänger-Regeln
der Showpflege:
Regeln
für die Pflege des Ausstellungshundes |
1. Den
Hund sauber halten, d.h. nach Spaziergängen alle Zweiglein, Kletten,
Gräser oder sonstigen Fremdkörper entfernen, erdigen Schmutz
abbrausen.
2.
Niemals trockenes oder gar schmutziges Haar bürsten. Das Haar bricht
und zu viel Haar wird beschädigt oder ausgerissen.
3.
Immer
baden, BEVOR der Hund verfilzt. Je kürzer die Abstände zwischen
den Baden ausfallen, desto weniger Filz entwickelt sich und beschädigt
das Haar. Die extremste (ausländische) Meinung empfiehlt 2x wöchentliches
Baden, dazwischen kein Bürsten. Viele Profis baden einmal in der Woche,
ebenfalls kein Bürsten zwischendurch, allenfalls entstandene Filzstellen
mit den Fingern lösen und Zweiglein und dergleichen aus dem Fell entfernen.
4.
Beim
Bürsten des trockenen (sauberen!) Hundes immer ein Pflegespray benutzen!
Die Feuchtigkeit macht das Haar elastischer und beugt so Haarbruch und
Beschädigungen vor. Die Substanzen in kommerziellen Haarsprays machen
das Fell zusätzlich leichter bürstbar, bauen das Haar auf und
sind antistatisch.
5.
Bei
längeren Badeintervallen als einer Woche alle Filzstellen auflösen,
sobald sie entdeckt werden. Besonderes Augenmerk auf die Problemstellen
richten.
Tipp
zum Bürsten eines trockenen, nicht mehr sauberen Fells:
Wenn
das Fell zum Bürsten eigentlich schon zu schmutzig ist, z.B.
- um
kleine Filzstellen oder das Flankenfell bei Rüden auszubürsten
- um
am Showtag Dreck, klebrige Nässe oder Urin aus dem Fell zu bürsten
- um
am Showtag nasse Pfoten vom Spaziergang schnell trocken zu bekommen:
Mit
Weizenstärke
(weiss oder braun) oder mit Kartoffelstärke
bestäuben und ausbürsten bis die Stärke raus ist.
Bei
viel Nässe:
Wenn
etwas auf dem Hund verschüttet wurde oder an feuchten Tagen (taunasses
Gras, Regenwetter, Schauer) die Pfoten des Hundes nass geworden sind, hilft
ebenfalls die Mehlmethode. Die Pfote (oder das Fell einer anderen betroffenen
Körperstelle) in eine Plastiktüte mit der Stärke stecken
bis nichts mehr kleben bleibt, kurz warten, bis die Nässe vollständig
aufgesogen ist, und dann nach einiger Zeit die klumpige Stärke gründlich
ausbürsten.
Die
Stärke absorbiert die Feuchtigkeit, Öl und Schutz und schont
das Haar vor Haarbruch und anderen Schäden durch das Bürsten
und lässt sich nach einiger Zeit restlos ausbürsten.
Bis
auf die Snood (der Ohrenschutz) ist Bekleidung (Regenanzug, Schuhe und
dergleichen) nicht gern gesehen. Dasselbe gilt für das Aufwickeln
der Behänge oder des Flankenfells bei Rüden. (Beschreibung des
Wickelns im 5. Kapitel )
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