Die Pflege des Afghanen
3. "Showpflege":
---Das Baden, Fönen und Bürsten als Vorbereitung zur Ausstellung.
 
 
Das Showbad
als Vorbereitung für eine Hundeausstellung des Haushundes oder
als wöchentliches Bad für den Ausstellungsafghanen:
 
Vorbereitungen
Bevor der Hund das Badezimmer betritt, sollte alles vorbereitet sein.
In zwei Behältern von 3-4 Litern Fassungsvermögen einmal das Shampoo (Mischverhältnis siehe Hersteller) und zum anderen den Conditioner (ebenfalls verdünnt) anrühren, letzteres in heissem Wasser (löst sich besser und kühlt ab, bevor es an die Reihe kommt).
Einen kleinen Giessbehälter zum Begiessen des Hundes oder eine 0,5 bis 1-Liter-Plastikflasche zum Herausspritzen der Pflegegemische bereitstellen.
Mehrere Frotteehandtücher bereitlegen. Je saugfähiger die Hundehandtücher sind, desto angenehmer für den Hund.
Auf den Boden der Duschwanne gehört eine Anti-Rutsch-Matte für den Hund.

Spätestens wenn der Hund in die Wanne gestellt wird, werden kleine Wattebäusche in die Ohren gesteckt, damit beim Abbrausen des Kopfes kein Wasser in die Gehörgänge fliesst. 
 
 
Abduschen
Ist der Hund sehr dreckig, kann man zur Vorreinigung etwas warmes Wasser in die Wanne laufen lassen, händeschonendes Geschirrspülmittel einrühren und den Hund erst einmal dort hinein stellen. Mit einem Giessbehälter den groben Schmutz abwaschen. Wenn er sich setzt oder hinlegt, umso besser.
Das dreckige Wasser ablaufen lassen und den Hund mit der Duschbrause durchnässen.
Oder:
Man stellt den Hund sofort in die Wanne und braust ihn mit der Duschbrause ab. Dabei wird der oberflächliche Schmutz automatisch mit weggespült. 
Vor dem Shampoonieren muss der Hund sowieso durchnässt werden. Scharfes, wenig verdünntes Schampoo greift sonst Haar und Haut an.
Bitte mit handwarmem oder leicht wärmeren Wasser. 

Nützlich ist ein Kommando, auf das sich der Hund umdreht, damit die andere Seite leichter erreichbar wird.
Manche Afghanen kennen ein Wort, bei dem sie sich schütteln dürfen bzw. es nicht dürfen.
 
 
Shampoo
Beim normalen Bad zwischendurch genügt das normale Hundeshampoo. Aber beim Bad vor einer Ausstellung sollte, sofern Sie bei der normalen Pflege Mittel benutzen, die im Haar bleiben,  mit einem Clarifying Shampoo begonnen werden, um wirklich ALLE Rückstände im Fell zu entfernen. Dann ein zweites Mal mit Ihrem normalen Shampoo baden.

Hat der Hund Schuppen im Sattel, kann für den Sattel (und die Halsoberseite) ein Anti-Schuppen-Shampoo verwendet werden. So muss nicht der ganze Hund mit dem Anti-Schuppen-Shampoo gebadet werden.

Zum Auftragen des Shampoos kann man mit einem kleinen Giessbehälter aus dem Shampooeimer schöpfen und über das Haarkleid giessen. Hierbei empfielt sich eine hohe Verdünnung. 
Ziehen Sie ein weniger stark verdünntes Shampoogemisch vor, füllen Sie es in Plastikflaschen und spritzen es gezielt ins Fell, dabei einarbeiten (einkneten).
Eine andere, praktische Methode besteht darin, einen großen Schwamm zu nehmen: mit dem Shampoo vollsaugen lassen und an beliebiger Stelle ausdrücken. 

Egal wie das Shampoo auf den Hund gelangt, immer MIT dem Strich einarbeiten, eventuell einkneten, aber niemals reiben oder rubbeln (verfilzt).

Beim Abduschen wird am Kopf begonnen. Halten Sie die Schnauze hoch, damit kein Wasser in die Augen fliesst. Dann vom Kopf über den Hals abwärts, die Vorderbeine hinab, dann den Rumpf entlang nach hinten.
Gründlich ausspülen bis das Wasser klar ist. 
Das Fell muss absolut sauber sein, damit der Conditioner wirken kann. 
Probe: Eine Strähne zwischen Daumen und Zeigefinder nehmen (mit der anderen Hand die Strähne festhalten, damit es nicht am der Haut reisst) und das Wasser heraussziehen. Das Fell sollte dabei quietschen.
Ist das Fell noch nicht völlig sauber, sollte das Shamoonieren wiederholt werden.
 
 
 
Spülung
Die Shampoo-Prozedur wird mit dem vorbereiteten Conditionergemisch wiederholt. Die Technik ist dieselbe wie beim Shampoonieren. 
Da man gewöhnlich das teure Konzetrat möglichst unverdünnt einwirken lassen möchte, gibt es zu der Spritzflaschentechnik eine zusätzliche Variante beim Auftragen: den Conditioner pur aus der Flasche verwenden oder nur sehr gering verdünnen, diese zähflüssige Mischung auf dem Scheitel und entlang der Sattelgrenze auftragen und dann das Shampoo mit der Brause auf sanfter  "Plätscherstufe" langsam ins übrige Fell hineinfliesen lassen. Dabei das Wassergerinsel so dosieren, dass das Mittel sich im Haarkleid verteilt, darin 
hängen bleibt und nicht ausgespült wird. Es soll ja noch einwirken.

Einfacher ist es, den wenig verdünnten Conditioner von Hand (mit der Hand eine Schöpfkelle bilden) aufzutragen und mit den Fingern ins Fell einzuarbeiten. Auch hierbei sollte das wässrige oder zähflüssige Shampoo im Haar bleiben und nicht abfliessen.

Hat der Hund nur wenig Filz, kann er während der Einwirkzeit des Conditioners mit einer Drahtbürste gebürstet werden. Dabei nehmen Sie jede Strähne in die eine Hand und bürsten diese AUF Ihrer Handfläche, nicht auf der Haut des Hundes! 
Finden Sie Filzstellen, diese mit dem Conditioner tränken, sanft auseinander ziehen und mit Hilfe der Bürste entfilzen.

Zum Ausspülen:
Generell kann man sagen, dass wenn man Conditioner im Fell belässt, das Haar in der Regel wolliger, weicher wird und mehr Volumen (und mehr Statik) bekommt, ausgespült ist es glatter und glänzender. Manche Conditioner/Haarkuren neigen mehr zum Verfilzen als andere, abhängig von der Konzentration im Haar und dem Haartyp. 
Als Faustregel gilt: Beim Bad zwischendurch belässt man zur Tiefenpflege des Haars Conditioner/Haarkur im Fell, während er für den Ausstellungsauftritt mehr oder weniger gründlich ausgespült wird oder der Shwoconditioner von vorneherein in geringerer Konzentration Verwendung findet.
 
 
 
Antrocknen
Beim Trocknen mit Handtüchern oder anderen Tüchern, die die Nässe aus dem Fell aufsaugen, nicht rubbeln. Die Feuchtigkeit in Richtung des Haarwachstums abdrücken und ausdrücken. Beim Pressen (Strähnen in die Hand nehmen und mit dem Handtuch ausdrücken) wird das Fell nicht verwirrt und in Unordnung gebracht.

Vergessen Sie nicht, die Wattebäusche aus den Ohren zu entfernen!

Nach dem Bad kann man den Hund noch etwas auf Handtüchern abtropfen lassen (in einem warmen Raum!). Hunde mit einem sehr dichten, reichen Haarkleid kann man so bis zu eine Stunde lang antrocknen lassen - während Hunde, die zu einem lockigen oder welligen Haar neigen, direkt nach dem Baden trockengefönt werden sollten. 
Für Ausstellungen soll das Haar glatt sein, und das gelingt manchmal nur mit einem Trockenfönen des noch ganz nassen Hundes.

Je nachdem, ob und wie viele Filzstellen vorhanden sind, nun entfilzen und den Hund vollständig und gründlichst durchkämmen und durchbürsten. Das nasse Haar verträgt die Strapaze des Bürstens und Entfilzens besser als trockenes Haar. 
Idealerweise gleitet die Bürste bereits vor Beginn des Fönens butterweich durch das Fell, so dass es beim Fönen nicht zusätzlich noch ziept.
 
 
 
Fönen
Der Hund wird gefönt bis er VOLLKOMMEN trocken ist. Die ganze Zeit hindurch wird das Haar von oben nach unten (in Richtung des Luftstroms aus dem Fön) glattgebürstet. Fönen Sie das Haar nicht nach oben hoch. Es verwirrt und verursacht Verfilzungen.
Am besten geeignet ist ein Fön mit einem hohen Luftausstoss und Luftdruck und regulierbarer Hitze. Man sollte die eigene Hand 30 Sekunden lang vor die Düse halten können ohne sich die Hand zu verbrennen. Zu viel Hitze verbrennt das Haar und trocknet den Ölfilm auf Haar und Haut aus. Zehn Zentimeter Abstand zwischen Föndüse und Hund sollten gewahrt bleiben. Nicht in die Augen und die Gehörgänge blasen.

Die Reihenfolge beim Fönen hängt von Ihrem Geschmack ab.
Man kann am Kopf beginnen und das Fell nach vorne fönen und bürsten, um das maximale Volumen heraus zu holen.
Man kann den Kopf aber auch zuletzt fönen, besonders wenn der Hund den Luftstrom nicht mag oder wenig top-knot und Behänge hat.
Beim Körper, wie immer, unten bei den Pfoten beginnen und sich nach oben arbeiten. 

Aber man kann beim Fönen auch am Sattel und dem Rumpf anfangen und danach die Vorbrust und den Kopf. Nun erst die Beine auf der Showseite, dann auf der anderen.

Oder man hüllt den Hund in Handtücher, beginnt am Kopf, arbeitet sich den Hals abwärts zur Vorbrust, geht dann auf die Showseite und fönt die Front und das linke Vorderbein, danach das rechte. Die Vorderbeine zum Fönen hochnehmen. 
Nun erst wird das Handtuch vom Rumpf genommen und das Seitenfell gefönt. Zuletzt das letzte Handtuch vom Hinterteil nehmen und die Hinterhand, angefangen mit der linken, fönen. 

Die linke Seite, die dem Richter im Ausstellungsring zugewandt ist, wird zuerst getrocknet. Am besten konzentriert man sich zuerst auf die Bereiche, die zum Wellen neigen (Halsvorderseite, Vorbrust, Ellenbogen, Rückseite der Vorderbeine und Sprunggelenk).

Tipps: 
Wenn man immer nach dem Baden konsequent das Fell in die Richtung bürstet, in die es im Ring fallen soll, kann man das Haar angeblich "trainieren". 

Eine abschliessende Runde Kaltfönens (ohne Temperatur) festigt und entspannt das Haar. Dabei kann mit einem  Metallkamm nach Filzstellen gesucht werden, die der Drahtbürste verborgen geblieben sind.

Zu guter Letzt die Pfoten kontrollieren. Sie sollten auch zwischen den Zehen und Ballen trocken sein. Das Pfotenhaar lässt sich gut mit einer Pudelbürste auf verborgene Filzstellen überprüfen.

Denken Sie regelmässig an die Kontrolle der Ohren, Krallen und  .
 
 
 
Trockenbürsten
Wie bei jedem Bürsten trockenen Haares sollte auch auf der Ausstellung das Haar mit Pflegespray (oder einem kleinen bisschen des eigenen Conditioners aufgelöst in der Wassersprühflasche) benetzt werden. Selbst ein feiner Nebel aus reinem Wasser ist besser als gar nichts. Die Feuchtigkeit verleiht dem Haar mehr Elastizität und macht es unempfindlicher gegen die Strapaze des Bürstens und wirkt der statischen Aufladung entgegen.

Manche Hersteller von Pflegprodukten bieten spezielle Sprays für das letzte Bürsten vor dem Showauftritt an.
 


 
 
 

Auf der nächsten Seite stelle ich Methoden.zur Pflege des Showafghanen vor,
die die soeben beschriebenen Basisprozedur erweitern oder von ihr abweichen:
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