Auch dieser Bericht habe ich f�r die Sch�lerzeitung geschrieben.
Vitamintabletten Die Pharma-Industrie behauptet, dass der Verbraucher mit ihren Vitamin-Pr�paraten die Folgen einer einseitige Ern�hrung verhindern kann. Doch trifft dies wirklich zu? F�r die Hersteller bedeutet der Verkauf von Pr�paraten mit Vitaminen, Mineralstoffen, Fetts�uren usw. vor allem eins: ein riesiger Gewinn. Dieser Gewinn bel�uft sich im Jahr alleine in Deutschland auf ca. 2 Milliarden DM - ganz zu schweigen von den 11 Milliarden DM (umgerechnet) in den USA, steigend! Nat�rlich finden die Hersteller Gefallen an solchen Einnahmen und so dre�hen sie kr�ftig die Werbe�trommel f�r ihre Produkte und versprechen mehr Gesundheit und mehr Wohlbe�finden bei der heutigen unausgewogenen Ern�hrung f�r den Konsumenten. Doch ist unsere Ern�hrung wirklich einseitig? Noch nie standen einem frische Lebensmittel das ganze Jahr �ber zur Verf�gung und noch nie gab es ein so vielseitiges und ab�wechslungsreiches Angebot an Lebensmittel. Und selbst wenn, gibt es auch Studien die die Wirkung von Vitamin-Pr�paraten belegen? Leider nicht, denn solche Untersuchungen sind teuer und zeitaufwendig und bei den Firmen besteht kein In�teresse eine solche durchzu�f�hren, denn das Gesch�ft l�uft auch so und die Hersteller haben Angst vor den Ergebnissen einer solchen Studie. Statt dessen angeln sie ihre Kunden mit einer Logik, die sich f�r den Kunden zwar gut anh�rt, medizinisch und praktisch aber nicht haltbar ist. Um diesen Informationsmangel zu beheben haben unabh�ngige Institute und Forscher Studien durchgef�hrt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind allerdings eher ern�chternd bis erschreckend. Eine Studie bzw. Untersuchung durchzuf�hren bedeutet eine gro�e Bev�lkerungsgruppen, die die Pr�parate bekommt, mit einer zweiten, ebenfalls gro�en, Bev�lkerungsgruppe, die sich normal ern�hrt, �ber Jahre hinweg auf Gesundheitszustand sowie Lebenserwartung hin zu vergleichen. Nun aber wieder zur�ck zu den Studien. Ich m�chte im Folgenden die Ergebnisse einiger davon beschreiben. So untersuchte das Na�tionale Institut f�r �ffentliche Gesundheit der Niederlande die Wirk�samkeit von Omega-3-Fett�s�uren, von denen die Pharmaindustrie behauptet, sie w�ren f�r die positive Wirkung des Fisches auf das Gehirn verantwortlich. Die Stu�die zeigte aber, dass richtige Fische den Pillen weit �berlegen waren und die Pillen v�llig versagten. Wieso die Tabletten diese Wirkung nicht haben ist unbekannt. „Wir wissen bis heute nicht, warum Fisch einen so sch�tzenden Effekt hat“, meinte der leitende Wissenschaftler. „Wir kennen die wirksamen Substanzen einfach noch nicht. Aber die Omega-3-Fetts�uren alleine sind es nicht.“ Andere Studien wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Krebsvorbeugung duchgef�hrt. Zu diesem Zweck bieten die Pharmafirmen die sog. Antioxidantien Vitamin A, C und E sowie die Vitamin A Vorstufe Beta-Carotin an. Deren Wirkung leiten sie aus der Tatsache ab, dass diese Stoffe auch in allen krebsvorbeugenden Pflanzen enthalten sind. Die Studie zeigte aber �berhaupt keine krebsvorbeugende Wirkung dieser Medikamente, schlimmer noch: in einer finnischen Studie bekamen die Konsumenten von Beta-Carotin mehr Lungenkrebs als die Menschen der Kontrollgruppe. Als Folge warnt die WHO nun davor Vitamintabletten zur Krebsvorbeugung einzunehmen. Auch die Aussage, dass der K�rper die Vitamine, die �berdosiert sind, einfach aus�scheidet und sie somit bei �berdosierung keinen Scha�den anrichten ist falsch. So kann eine erh�hte Vitamin A Dosis zu m�rben Knoche, Kopfweh und Haarausfall f�hren, wie eine schwedische Studie zeigt. Bei den Testpersonen wurde dabei bei einer Dosis von 1,5 mg Vitamin A pro Tag eine Verringerung der Knochendichte um bis zu 11 % festgestellt. Die empfohlene Tagesdosis von 0,8 bis 1,1 mg wird bereits mit der nat�rlichen Nahrung aufgenommen. Vitamin C kann in erh�hter Dosis dem Erbgut schaden anstatt es zu sch�tzen. So hat ein Professor der englische Universit�t Leicester eine solche Sch�digung festgestellt, nachdem er seinen Testpersonen 500 mg Vit�amin C (Ascorbins�ure) an�statt der empfohlenen 75 mg gegeben hatte. Eine solche Dosis ist nicht ungew�hnlich hoch f�r Menschen, die Vitaminpr�parate nehmen. Zu�sammen mit Eisen (z.B. in Vitamin-Mineralstofftabletten) kann die Wirkung von Vitamin C sogar schon in empfohlener Menge zum schlechten hin kippen und dann als Zellgift wirken. Auch die anderen Vitamine und Pflanzen�le sind nicht besser. So ist die lebenswichtige Omega-6-Fetts�ure krebsf�rdernd, Selen und Vitamin B6 f�hren in hohen Dosen zu Nervensch�den und Vitamin D verursacht Gef��verkal�kung und Nierensch�den. Nat�rlich bedeutet dies nicht, dass Vitamine generell sch�dlich sind, im Gegenteil, Vitamine, Mineralstoffe, Fetts�uren etc. sind, da sind sich alle Forscher einig, lebenswichtig. Nur der Satz von Paracelsus: „Allein die Menge macht das Gift“ gilt wie f�r alles andere auch f�r diese Stoffe: in zu hohen Mengen sind sie giftig. Da die heutige Lebensmittelversorgung sehr gut ist und Mangelkrankheiten damit extrem selten werden, wird die ben�tigte Menge der meisten Vitamine, Mineralstoffe etc. durch die normale Nahrung aufgenommen und jedes zus�tzliche Pr�parat liefert somit eine �berdosis des Stoffes. Au�erdem wird in einem k�nstlichen Pr�parat der Stoff vollkommen aus dem nat�rlichen Wirkstoff�gemisch herausgerissen. Dies kann dessen Wirkung radikal ver�ndern. So kann ein Stoff-Cocktail, wie er in Gem�se usw. vorkommt viel st�rker wirken, als die einzelnen Stoffe in isolierter Form. Ein solchen Cocktail k�nstlich herzustellen ist nicht m�glich, da von 10000 vermute�ten wirksamen Inhaltsstoffe in Pflanzen gerade mal 4000 bekannt sind. So ist z.B. Tee oder Kaffee ein viel besseres Antioxidans als Vitamin C in Tablettenform. Auch nat�r�liche Lebensmittel wie Wein, Bier und Schnaps sind in Ma�en ges�nder als ein Verzicht auf diese. Die angeblich gesunden Inhaltsstoffe des Weins in Tablettenform haben aber wieder nicht die Wirkung, die der richtige Wein besitzt. Mit Vitaminen ange�reichertes Func�tion Food, wie z.B. der ACE-Drink von M�ller Milch oder das in den USA vertriebene Popcorn gegen Herzinfakt, ist �berfl�ssig, da das Naturprodukt von Natur aus viel wirksamere Inhaltsstoffe enth�lt. Es gibt aber auch sinn�volle Pr�parate. Eines davon ist Jod. Da Deutschland ein sehr jodarmen Boden besitzt sollte man darauf achten vermehrt Jod zu sich zu nehmen. Hier reicht allerdings jodiertes Speisesalz und hin und wieder mal ein Seefisch v�llig aus. Fols�ure ist f�r Schwangere ein sinnvolles Pr�parat, da Schwangere viel Fols�ure ben�tigen und die mit der Nahrung zu sich genommene Fols�ure nicht ausreicht. Weil Fols�ure nachweislich Mi�bildungen bei Babys entgegenwirkt sollte sie als Ein�zelpr�parat eingenommen werden. Die Betonung liegt dabei auf Einzelpr�parat, denn das in Multivitamintabletten oft enthaltene Vitamin A erh�ht wieder das Risiko einer Mi�bildung. Alle andere Pr�parate sollten nur bei bestimmten Krankheiten oder Mangelzust�nden vom Arzt verschrieben werden. Wer sich wirklich gesund ern�hren will und sich vor Krebs und Herzkreislauf-Er�krankungen sch�tzen will, der sollte viel Obst, Gem�se, H�lsenfr�chte und Vollkorn�produkte essen. Wenn diese noch mit Fisch und Fleisch kombiniert werden, dann enth�lt dies alle notwendige N�hrstoffe. |
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