Kokosnüsse und die schlanken, schattenspendenden Kokospalmen sind der Inbegriff paradiesischer
Strände. Das Meer kann die Nüsse über riesige Distanzen transportieren und irgendwo anschwemmen. Wo
sie gedeihen ist Tropenklima, auf den Südseeinseln, Sri Lanka, den Philippinen, Karibik und Hawaii. Die
Einheimischen nutzen jede Faser: Die Baumstämme dienen als Bau- und Brennholz, aus den Palmwedeln
flechten sie Dächer, Matten und Besen. Die Schösslinge werden als Gemüse gegessen und der Saft der
Blütenrispen gibt einen würzigen Palmzucker oder Palmwein. Die getrockneten Fasern der Nuss lassen
sich zu Kokosmatten, Seilen und Fischernetzen flechten, die sehr harten Schalen dienen als Schüsseln,
Löffel oder Feuermaterial.
Die Kokosnuss ist eigentlich eine Steinfrucht. Wenn sie als großer grüner Ball, oder im Falle der King-
Coconut goldgelb geerntet wird, gluckst im Innern beim Schütteln das erfrischende und überdies sterile
Kokoswasser, das den Transport nach Europa meist nur tropfenweise überlebt. Mit zunehmender Reife
entsteht innen ein Hohlraum, dafür wird das weiße Fleisch immer dicker. Die Einheimischen trocknen das
fetthaltige Fleisch, es heißt dann Kopra, und pressen daraus ein glasklares Öl, das außerhalb der Tropen
milchig weiß auskristallisiert. Wir kaufen es in Form von Kokosfett, Schokolade, Eiscreme, Kerzen, Seifen
und kosmetischen Produkten. Am besten ist das Fleisch von frischen Kokosnüssen, obwohl das Öffnen,
das Abschälen der braunen Haut und das Raffeln mühsam ist. Die Früchte sollten beim Kauf noch wenig
Flüssigkeit enthalten; die Augen dürfen nicht schimmlig sein. 100 g Fleisch enthalten ca. 370 Kalorien.
Seit 100 Jahren ist es bereits als Kokosraspel im Handel.
Eine feine Kokosmilch für Saucen oder exotische Drinks lässt sich gewinnen, indem man Kokosraspel mit
doppelt soviel heißem Wasser übergießt, im Mixer püriert, abkühlen lässt und dann in einem Tuch
auspresst. Gesüßte und ungesüßte Milch ist in Spezialgeschäften in Dosen erhältlich, genau wie die aus
püriertem Fleisch gewonnene Kokosnusspaste Santen, die einer Currysauce genau jenen Pfiff von Exotik
gibt, wie die Palme einem Badestrand.
Das Öffnen der Kokosnuss Die Augen mit einer Ahle durchbohren und das Fruchtwasser in einem Gefäß
auffangen.
Die Nuss im Backofen bei 200 Grad 15 Minuten erhitzen, dann mit einem Hammerschlag öffnen.
Schnellmethode: Die Nuss in einem verschnürten Plastiksack aus einem Fenster im ersten Stock auf
einen harten Boden werfen. Weiche Böden und harte Köpfe meiden!