Ihre Heimat war einst China. Heute werden Orangen in fast allen warmen Ländern angebaut. Die so
genannten Winterorangen, welche von November bis Anfang Juni erhältlich sind, blühen im Frühjahr und
reifen auf den Winter heran; sie stammen aus dem Mittelmeerraum. Aus Südafrika, Südamerika und dem
Süden der USA stammen die Sommerorangen, welche im europäischen Sommerhalbjahr reifen. Man zählt
rund 400 Orangensorten, aber nur etwa 30 spielen eine wirtschaftlich wichtige Rolle.
Man teilt sie in zwei Hauptgruppen ein: Blondorangen mit dem hellen Fruchtfleisch und Blutorangen mit der
für sie typischen Rotfärbung. Die Blutorangen werden in drei weitere Gruppen unterteilt: Halbblut mit gelber
Schale und rotem Fruchtfleisch, Vollblut mit roter Schale und rotem Fleisch sowie Doppelblut, bei denen
Schale, Fruchtfleisch und auch Saft tiefrot bis bläulich gefärbt sind. Blutorangen sind nur von Dezember bis
Anfang März erhältlich; sie sind im Geschmack intensiver, aber auch etwas saurer als die Blondorangen.
Einkaufstipp: Die Farbe der Schale sagt nichts über den Reifegrad der Orange aus. Ihre Schale bleibt
grünfleckig, solange die Nächte warm sind; erst bei nächtlicher Kühle wird sie orange. Weil vor der Ernte in
jedem Fall das Zucker-Säure-Verhältnis überprüft wird, sind die bei uns erhältlichen Früchte richtig reif.
Achten Sie beim Einkauf auf pralle Schale und Druckfestigkeit; der Stielansatz muss fest sein.
Mandarinen Diese kleinere Verwandte der Orange hat ihren Namen von der Insel Mauritius, welche in der
Sprache der Eingeborenen «Mandara» hieß. Die dort zuerst angebaute Frucht erhielt die Bezeichnung
«Mauritius-Apfel».
Bei den Mandarinen unterscheidet man zwischen selbständigen und gekreuzten Arten.
Selbständige Mandarinenarten Die gewöhnliche Mandarine kommt bei uns vorwiegend aus Italien. Sie ist
kernreich, hat aber sehr aromatisches Fruchtfleisch.
Satsuma ist die am frühesten reife Mandarinenart (ab Oktober). Ihr Fruchtfleisch ist zart und saftig, jedoch
mangels Säure von leicht fadem Geschmack. Sie ist gewöhnlich kernarm. Satsumas wurden zuerst in
Japan gezogen; heute werden sie bei uns hauptsächlich aus Spanien importiert.
Die Tangerinen sind die kleinsten Mitglieder der Mandarinenfamilie. Sie sind erst ab März erhältlich,
kernarm und leicht von der Schale zu lösen.
Gekreuzte Mandarinenarten Die Clementine ist eine Kreuzung zwischen Mandarine und Pomeranze
(Bitterorange).
Sie ist gut erkennbar an ihrer rötlichen Schale, welche sich leicht vom Fruchtfleisch lösen lässt. Ihr
Geschmack ist süß und aromatisch; sie ist kernarm bis kernlos.
Temple ist eine Kreuzung zwischen Mandarine und Grapefruit. Sie ist größer als die gewöhnliche
Mandarine, von der sie die Form und den lockeren Schalensitz hat; von der Grapefruit stammt der
vorherrschende Geschmack. Sie ist kernhaltig.
Die Wilking, eine Kreuzung zwischen Mandarine und Temple, kommt im März und April auf den Markt, ist
großfruchtig, hat aber weniger Kerne als die gewöhnliche Mandarine.
Malaquina nennt sich die Kreuzung zwischen Mandarine und Orange. Sie ist saftreich, aromatisch und
weniger kernhaltig als die Mandarine. Ihre Schale ist rau bis wulstig.
Tangelo, eine Kreuzung aus Tangerine und Pomelo (Grapefruit), ist so groß wie eine Orange,
außerordentlich dünnschalig und kernlos. Ihr Fruchtfleisch ist sehr süß.
Ortanique heißt die Kreuzung zwischen Orange und Tangerine. Sie hat eine feine Schale sowie einen bis
zwei sehr dicke Kerne.
Orangen- und Zitronenschale mit verwenden? Um Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruits) vor
Schimmelbefall und Fäulnis zu bewahren, werden sie unmittelbar nach der Ernte in ein chemisch
behandeltes Papier gepackt oder mit einem Wachsüberzug versehen, welcher ein chemisches
Schutzmittel enthält. Diese Chemikalien sind auf ihre Unbedenklichkeit streng überprüft worden. Auch die
Importe von Zitrusfrüchten werden durch die kantonalen Lebensmittelchemiker genau überwacht.
Wird z.B. der zulässige Höchstgehalt an Spritzmitteln überschritten, so darf die Ware nicht in den Verkauf
gelangen.
Folgende Punkte sollten vor der Verwendung von Zitrusfrüchten dennoch beachtet werden:
- Früchte unbedingt aus dem Papier nehmen und nicht im Kühlschrank aufbewahren. Weil die Früchte
«lebende» Ware sind, kann sich das Diphenyl (Fäulnis- und Schimmelhemmer) an der Luft abbauen!
- Früchte in jedem Fall heiß waschen, da sie auf ihrer Reise nicht nur durch viele Hände gegangen sind,
sondern auch durch Staub usw. verschmutzt wurden. Heißes Wasser löst auch Wachsreste von der
Schale.
- Stark chemisch riechende Früchte können unbedenklich gegessen werden; Schale jedoch nicht
verwenden.
- In den Wintermonaten erhalten Sie unbehandelte Früchte aus den Mittelmeerländern, da diese auf ihrer
kurzen Reise nicht verderben.
Süße Vitaminpillen Wussten Sie, dass Orangen 14 Vitamine, darunter besonders Vitamin C, 13
Mineralstoffe, 5 Fruchtsäuren (u. a.
Zitronen-, Apfel- und Weinsäure), Rohrzucker, Trauben-, Fruchtzucker und Fermente enthalten?