Schwerpunkte in der Forschung
Das neurowissenschaftliche "Lehr- und Forschungsrevier" an der Ruhr-Universität Bochum ist ein weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannter Standort 1990 entstand in Kooperation mit den Nachbarwissenschaften Neurophysiologie und Tierphysiologie die Forschergruppe "Neurovision", die 1996 in den gleichlautenden Sonderforschungsbereich 509 (Sprecher Prof. Eysel, Fak. Medizin) aufging. Dieses „Lehr- und Forschungsrevier“ stellt heute zusammen mit dem Institut für Neuroinformatik einen weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannten neurowissenschaftlicher Standort dar. Die AG Entwicklungsneurobiologie am Lehrstuhl Allgemeine Zoologie und Neurobiologie beschäftigt sich mit neuronalen Entwicklungsmechanismen Frau Prof. Dr. Wahle, AG Entwicklungsneurobiologie am Lehrstuhl Allgemeine Zoologie und Neurobiologie, untersucht die Rolle von neuronaler Aktivität, afferenter axonaler Innervation, Seherfahrung sowie der Nervenwuchsfaktoren BDNF und NT-4/5 und des Zytokins LIF für die Spezifizierung der neurochemischen Phänotyps der Interneuronen der Sehrinde. Weitere Projekte befassen sich mit einer gezielten Veränderung der neurochemischen Architektur, mit der Etablierung eines in-vitro Läsionsmodells der thalamocortikalen axonalen Projektion, sowie dem Studium pränataler Entwicklungsprozesse im Telencephalon. Die Bedeutung von GABAC Rezeptoren für Verarbeitungsprozesse in subcortikalen visuellen Strukturen Herr PD Dr. Schmidt untersucht die Bedeutung von GABAC Rezeptoren für Verarbeitungsprozesse in subcortikalen visuellen Strukturen. Neben dem Nachweis und der Charakterisierung von GABAC Rezeptoren durch elektrophysiologische und immunhistochemische Methoden, soll der Ansatz dazu dienen, grundsätzliche Gemeinsamkeiten von Zell- und Netzwerkfunktionen aufzuklären, zu denen spezifische GABAC Rezeptoren beitragen. Vor allem im Hinblick auf die Verarbeitung von Bewegungsinformationen scheint der GABAC Rezeptor ein wichtiges Grundlagenelement zu sein. Albinismus und die damit verbundenen massiven Störungen des Sehsystems Albinismus ist im allgemeinen bekannt als eine reduzierte Pigmentation der Haut, der Haare und der Iris des Auges. Weniger bekannt, aber für die Betroffenen ungemein belastend, sind massive Störungen des Sehsystems. Eine nach außen erkennbare Konsequenz dieser Fehlprojektionen ist das Schielen und der latente Nystagmus, d.h. diese Personen können ihre Augen nicht stillhalten und damit nur unter größten Mühen Objekte fixieren. Bei grundlegenden Studien zu den Reflexen für die Blickstabilität werden Albino-Frettchen und normal pigmentierte Frettchen verglichen. Die blickstabilisierenden Reflexe sind bei allen bisher von uns untersuchten Säugetieren sehr konstant im Gehirn angelegt und bieten somit die Möglichkeit die spezifischen Anpassungen der Visuomotorik im Laufe der Evolution der Wirbeltiere inklusive des Menschen vergleichend zu untersuchen. Der optokinetische Reflex und seine zugrundeliegenden nervösen Strukturen Frau PD Dr. Distler und Prof. Hoffmann wollen, aufbauend auf ihren anatomischen Befunden, den spezifischen funktionellen Beitrag der cortikalen Areale MT und MST für die Steuerung langsamer Augenbewegungen im optokinetischen Reflex und im Folgesystem neurophysiologisch untersuchen. Die Untersuchung der Ontogenie der langsamen Augenbewegungen beantwortet die Fragen nach den angeborenen Mechanismen der Visuomotorik. Aufdeckung cortikaler Strukturen für die visuelle Steuerung von Armbewegungen Herr Dr. Kruse ist durch die Ergebnisse neuerer anatomischer Untersuchungen in der Lage, gezielter nach den cortikalen Strukturen für die visuelle Steuerung von Armbewegungen zu suchen. Besonders die parietalen Areale V6 und V6A bieten einen hochinteressanten Einstieg in einen Verarbeitungsweg für die visuelle Steuerung des Greifens. Repräsentation und Kodierung visueller Bewegung - Synaptische Interaktionen in primären kortikalen Arealen des Sehsystems Sehen ist so selbstverständlich und unmittelbar, dass die Frage nach dem "Wie" fast gegenstandslos erscheint. Dennoch, wenn wir uns "vor Augen führen", welche vielfältigen Aufgaben unser Sehsystem löst, werden Fragen nach den zugrunde liegenden neuronalen Prozessen komplex. Es verwundert deshalb nicht, dass technische Systeme die visuelle Leistungsfähigkeit biologischer Vorbilder bislang bei weitem nicht erreichen. Jun.-Prof. Dr. Jancke untersucht neuronale Mechanismen des Sehens und nutzt dabei die Methode des "Optical Imagings", ein Verfahren, das die Messung kortikaler Aktivitätsverteilungen in Echtzeit erlaubt. Akustische Signalverarbeitung für die Orientierung im Raum und für die Kommunikation von Mensch und Tier Die Rekonstruktion unserer Umgebung aus komplexen akustischen Signalen als Hörraum ist eine weitere Grundlage für die Orientierung im Raum und für die Kommunikation von Mensch und Tier. Dabei nutzt das Gehirn die Unterschiede der Signale am rechten und linken Ohr wobei auch die individuelle Form der Ohren einen feinen Unterschied macht. Dieses interdiszipläre Thema mit großer klinischer und technischer Relevanz (Hörgeräte, Multimediaprodukte) wird in Kooperation mit dem Institut für Kommunikationsakustik, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik durchgeführt. |
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