Interdisziplinäres Symposion

Menschenleben – Menschenwürde

2. – 3. November 2001, Bochum

 

Veranstalter:

Prof. Dr. Walter Schweidler
Institut für Philosophie
Lehrstuhl für Praktische Philosophie
Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum

in Zusammenarbeit mit
Prof. Dr. med. Herbert A. Neumann
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin
St. Elisabeth Hospital Bochum

Mitveranstalter:

Konrad Adenauer-Stiftung
Sankt Augustin

Deutsche Hospiz Stiftung
Dortmund

(Programm der Tagung und Hinweise zur Anmeldung als pdf-Datei)

Zum Diskussionsforum

 

Mit der legislativen Regelung des therapeutischen Klonens in Großbritannien und der aktiven Sterbehilfe in den Niederlanden stellt sich die Frage nach den Grenzen des schutzwürdigen menschlichen Lebens als Basis der Menschenwürde mit radikal neuer Dringlichkeit. Die bis heute geltendenden Prinzipien, daß der Kreis der menschlichen Personen durch natürliche Abstammung, nicht durch gesellschaftliche Entscheidung definiert wird und daß der Schutz des menschlichen Lebens durch keine Glücks- oder Nutzenabwägung relativiert werden darf, sind endgültig in Frage gestellt. Regierung und Gesetzgeber haben die Notwendigkeit einer grundsätzlichen gesellschaftlichen Debatte für die anstehenden Fragen der biomedizinischen und bioethischen Gesetzgebung erkannt. Diesen Impuls nimmt das hier skizzierte interdisziplinäre Symposion auf. Es konzentriert sich auf die entscheidende philosophische Frage, die bei den wesentlichen Auseinandersetzungen um die Menschenwürde im Hintergrund steht, nämlich die Frage nach den Grenzen des menschlichen Lebens. Nur in einer die Fächer übergreifenden Erörterung läßt sich die schwierige Problematik, ob und gegebenenfalls wie das Verhältnis zwischen „menschlichem Leben“ und dem „Leben von menschlichen Organen“ bzw. „Leben von menschlichen Zellen“ etc. vernünftig rekonstruiert werden kann, klären. Genau diese Problematik liegt auch der Hirntoddebatte zugrunde, deren philosophische Substanz daher im Zusammenhang mit den Fragen des therapeutischen Klonens, des Embryonenschutzes und der aktiven Sterbehilfe neu reflektiert werden muß. Die Entscheidungen, die das Ende des menschlichen Lebens betreffen, können von denen hinsichtlich seines Anfangs nicht getrennt werden. Angesichts der Zwänge, die sich durch die Globalisierung der biomedizinischen Entwicklung ergeben, muß der Blick auf diese Probleme auch die amerikanische und die asiatische Perspektive einbeziehen.

 

Ort: Gastronomie im Stadtpark, Bochum Zeit: 2.-3.11.2001

 

Teilnehmerliste
(Zum Download der Abstracts bitte die Namen anklicken)