Thomas Ulrich
Titel: Schillers Staat – Menschenbild und Staatszweck im Werk Friedrich Schillers bis 1796
Kurzbeschreibung: Die Arbeit beschäftigt sich, ausgehend von Schillers juristischer und medizinischer Ausbildung an der Karlsschule in Stuttgart, mit den erkenntnistheoretischen bzw. staatstheoretischen Konzepten in Friedrich Schillers Werken bis 1796.
Einen besonderen Fokus setzt die Promotionsschrift auf Schillers Verhältnis zu Karl Theodor von Dalberg und Wilhelm von Humboldt. Beide Freunde schreiben im Zuge der Französischen Revolution explizit staatstheoretische Schriften, die Schiller interessiert zur Kenntnis nimmt. Die Abhandlung stellt sich die Frage, ob die philosophischen Schriften Schillers in den Kontext der politischen Fragestellungen einzuordnen ist und ob Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen als staatstheoretische Schrift zu werten ist.
Stand des Verfahrens: abgeschlossen.
Publikation der Arbeit:
Ulrich, Thomas: Anthropologie und Ästhetik in Schillers Staat. Schiller im politischen Dialog mit Wilhelm von Humboldt und Carl Theodor von Dalberg. Bochum 2011.
Weitere Informationen
Lehre
2009
Mythologie für Germanisten: Die Tantaliden. Übung
Albrecht von Haller. Proseminar
2008/2009
Mythologie für Germanisten: Ilias und Odyssee. Übung
Medizinischer Diskurs und Kulturkritik. Schiller und Büchner. Proseminar
SS 2008
Mythologie für Germanisten: James Joyces Ulysses und Homers Odyssee. Übung
Einführung in die Dramenanalyse. Dramen der Reformationszeit. Übung
WS 2007/2008
Einführung in die Dramenanalyse. Das dokumentarische Theater. Übung (2 Parallelgruppen)
SS 2007
Arbeitstechniken des literaturwissenschaftlichen Studiums. Übung (2 Parallelgruppen)
Vorträge
«Schillers Staat». Goethe-Gesellschaft Essen 20.5.09
«Man as an entity between rationality and sensuality in the works of Albrecht von Haller and Friedrich Schiller». Vortrag bei der SAMLA convention 2009 in Atlanta, Georgia 6.-9.11.09
Christine Baro
Titel: Der Narr als Joker. Figurationen und Funktionen des Narren bei Hans Sachs und Jakob Ayrer
Kurzbeschreibung: Narren werden allzu oft über einen Kamm geschoren. Dabei gehört die Narrenfigur zu den vielfältigsten Gestalten der frühneuzeitlichen Literatur und sollte in ihrer Vielfalt und mit den verschiedenen literarischen Funktionen, die sie erfüllen kann, erfasst werden. Mithilfe einer selbst entwickelten Figurentypologie und in Form von ausführlichen Einzelanalysen werden die Narrenfiguren im Gesamtwerk zweier Autoren des 16. Jahrhunderts untersucht: Hans Sachs und Jakob Ayrer. Als Nürnberger lebten und wirkten sie beide in einem ähnlichen sozialen und kulturellen Kontext, markieren aber die Randpunkte einer Epochenwende, die sich auch in der Narrenfigur niederschlägt. An den Dichtungen Sachs’ und Ayrers lässt sich die synchrone Vielgestaltigkeit des Narren aufzeigen, aber auch der sukzessive Wandel von der moralisch verwerflichen Figur hin zum harmlosen Lustigmacher wird nachvollziehbar, ebenso wie seine Qualität, für verschiedene dichterische Zwecke als ‘Joker’ fungieren zu können.
Stand des Verfahrens: abgeschlossen.
Publikation der Arbeit:
Baro, Christine: Der Narr als Joker.
Figurationen und Funktionen des Narren bei Hans Sachs und Jakob Ayrer. Trier 2011.
Weitere Informationen
Publikationen
Von Idiotie bis Ironie. Figurationen des Narren in Dramatik und Epik am Beispiel von Jörg Wickram. In: Der Narr in der deutschen Literatur im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Kolloquium in Nancy (13.-14. März 2008). Bern etc. 2009 (Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A, Bd. 96), S. 125-143.
in Vorbereitung:
Ein Trostpflaster am erhobenen Zeigefinger. Die Podagra-Spiele Jakob Ayrers. In: Daphnis 38 (2009), Heft 4.
Wenn Göttergatten Jungfrauen bezirzen. Erotik und ihre Folgen in der moralisierenden Mythenrezeption des Hans Sachs. In: Simpliciana 31 (2009).
Tagungsteilnahme
2008: „Der Narr in der deutschen Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“, 13./14. März in Nancy
Vortragsthema: „Von Idiotie bis Ironie: Figurationen und Funktionen des Narren“
2009: Grimmelshausentagung „Erotik und Gewalt im Werk Grimmelshausens und im deutschen Barockroman“, 18.-21. Juni in Gelnhausen
Vortragsthema: „Wenn Göttergatten Jungfrauen bezirzen – Erotik und ihre Folgen in der moralisierenden Mythenrezeption des Hans Sachs“
in Vorbereitung:
2010: „Der problematische Prophet. Die biblische Jona-Figur in Exegese, Literatur und Bildender Kunst“, 23.-27. März in Gotha
Vortragsthema: Exempel und Parabel: Der Jona-Stoff im Werk von Hans Sachs
Lehrveranstaltungen
seit Sommersemester 2007: Übung Antike Mythologie für Literaturwissenschaftler (Ruhr-Universität Bochum)
Sommersemester 2006 und 2008: Gastvorträge in der Vorlesung „Die römische Komödie“ bzw. im Proseminar „Plautus’ Amphitruo und seine europäische Rezeption“ über Peter Hacks’ Amphitryon-Adaption (Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt)
Workshops
Februar 2007: „Sensenmann und Tanzteegeiger“. Workshop zur literarischen Figur des Todes auf der Ferienakademie „Theologie und Ethik des Lebensendes“ für das Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung
August 2008: „Whodunnit?“ Workshop zum Thema Kriminalliteratur auf der Ferienakademie „Verbrechen und Strafe“ für das Cusanuswerk – Bischöfliche Studienförderung
Nicki Peter Petrikowski
Titel: Stellenkommentar zu Christoph Matin Wielands «Don Sylvio»
Kurzbeschreibung: Wielands Don Sylvio kann als erster moderner Roman der deutschen Literatur bezeichnet werden, doch hat er in der Forschung weit weniger Aufmerksamkeit erfahren als die gleichzeitig entstandene „Geschichte des Agathon“. Dies erklärt sich zum Teil aus der den Roman kennzeichnenden Frivolität, die ihn auch heute noch zu einer vergnüglichen, aber keinesfalls anspruchslosen Lektüre macht.
Der Stellenkommentar soll dem Leser die Schwierigkeiten des bald 250 Jahre alten Textes zu überwinden helfen, literarische Hintergründe erschließen, Forschungsperspektiven aufzeigen und Interpretationsansätze liefern, um sowohl interessierten Laien als auch Fachwissenschaftlern einen einfacheren – und hoffentlich ertragreichen – Umgang mit Wielands erstem Roman zu ermöglichen.
Stand des Verfahrens: abgeschlossen. Publiziert Frankfurt/M. 2012.
Weitere Informationen
Lehre
WS 2008/09
Einführung in die Romananalyse am Beispiel von Christoph Martin Wielands «Die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva». Übung
SS 2009
Einführung in die Romananalyse am Beispiel von Christoph Martin Wielands «Die Geschichte des Agathon». Übung
Steffen Groscurth
Fluchtpunkte widerständiger Ästhetik. Zur Entstehung von Peter Weiss' ästhetischer Theorie.
Kurzbeschreibung: Das literarische Werk von Peter Weiss [1916-1982] konstituiert sich über eine Vielfalt von Bedrohungsszenarien: surrealistisch geprägte Konfrontationsstellungen gegen eine unverständliche Vernunftwelt, rückhaltlose Geworfenheit in eine Welt des Schmutzes und des Ekels, Unterdrückung und emotionale Entfremdung, Isolation und Entwurzelung im Exil oder allgegenwärtige Lebensgefahr im faschistischen Deutschland sind motivische Elemente einer Poetik des Hässlichen und des Schreckens. Der genaue Blick auf die Konfigurationen dieser Schreckensmodellierungen legt jedoch offen, dass in Weiss’ Prosa immer auch die aktiven Bestrebungen des Stand- und Aushaltens mitgedacht sind, die die literarischen Subjekte zu Chiffren des Widerstehens machen. Das Dissertationsprojekt analysiert die Prosawerke von Peter Weiss zunächst im Hinblick auf die motivischen Gestaltungen verschiedener Bedrohungsmodelle [die Poetik des Schreckens], um dann über die Erfassung von Produktions-, Rezeptions- und Funktionsmechanismen Weiss’ Konzept einer Ästhetik des Widerstehens zu ermitteln.
Stand der Arbeit: Publiziert: Berlin/Boston 2014.
Publikationen
Monographie:
- Geschichtsphilosophie als Basis für Kulturkritik? Herder, Schiller, Adorno: Strukturelle und inhaltliche Untersuchung für eine neue Beschäftigung mit der Geschichtsphilosophie. Dülmen 2005
Sammelband:
- Steffen Groscurth/Thomas Ulrich (Hrsg.): Lesen und Verwandlung: Lektüreprozesse und Transformationsdynamiken in der erzählenden Literatur, Berlin 2011
Aufsätze:
- Frakturen im Begriff. Zum Werk Ernst Wilhelm Händlers [in Arbeit]
- Sprachverlust und Fluchtdynamik: Räumlichkeit und Begriffskritik bei Peter Weiss [erscheint voraussichtlich Sommer 2013]
- Lesen und Verwandlung - Überlegungen zu einem literaturwissenschaftlichen Forschungsfeld. In: Lesen und Verwandlung: Lektüreprozesse und Transformationsdynamiken in der erzählenden Literatur, Berlin 2011, S. 7-19
- Lesende Verwandlung des Grauens: Peter Weiss' Dante-Lektüre. In: Steffen Groscurth/Thomas Ulrich (Hrsg.): Lesen und Verwandlung: Lektüreprozesse und Transformationsdynamiken in der erzählenden Literatur, Berlin 2011, S. 131-155
- Rationalität und Irrationalität im poetischen Projekt von Gottfried Benn. Erscheint in: Rationalität und Formen des Irrationalen, Sommer 2012
- "Vielleicht dies alles nur Versuche, die Emigration zu überwinden" - Der 'Partisan' Peter Weiss. In: Michael Grisko/Henrike Walter (Hrsg.): Verfolgt und umstritten! Remigrierte Künstler im Nachkriegsdeutschland, Frankfurt/Main 2011, S. 63-79
- "Wer schweigt, macht sich mitschuldig" - das Brünner Exil des Oskar Maria Graf. In: Steffen Höhne/Ingeborg Fiala-Fürst/Roman Mikuláŝ/Barbara Schmiedtová/Milan Tvrdík (Hrsg.): Brücken. Germanistisches Jahrbuch Tschechien - Slowakei 2010, Prag 2010, S. 191 - 203
- "O Nacht, was brütest du für Gedanken aus!" Mythos und Vernunftkritik bei Peter Weiss. In: Arnd Beise/Michael Hofmann (Hrsg.): Peter Weiss Jahrbuch für Literatur, Kunst und Politik im 20. und 21. Jahrhundert. Band 19, St. Ingbert 2010, S. 59-85
- Gottfried Benn und das Jahrhundert der Angst. In: Kritische Ausgabe. Zeitschrift für Germanistik und Literatur. Nr. 19, Bonn 2010, S. 45-49
- Ein Heim, das nicht mehr atmete. Die entfremdete Familie in Peter Weiss’ Erzählung Abschied von den Eltern. In: Kritische Ausgabe. Zeitschrift für Germanistik und Literatur. Nr. 18, Bonn 2010, S. 18-22
- Kulturkritik und Geschichtsphilosophie in der kritischen Theorie Theodor W. Adornos. In: Ekkehard Martens/Johannes Rohbeck/Monika Sänger/Volker Steenblock (Hrsg.): Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, Hannover 2005 (Heft 4), S. 315-321
- Automat Mensch – mechanistische Menschenbilder bei Thomas Hobbes. In: Ekkehard Martens/Johannes Rohbeck/Monika Sänger/Volker Steenblock (Hrsg.): Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, Hannover 2005 (Heft 3), S. 230-236
Rezensionen:
- Zu: Rohbeck, Johannes: Geschichtsphilosophie zur Einführung, Hamburg 2005. In: Ekkehard Martens/Johannes Rohbeck/Monika Sänger/Volker Steenblock (Hrsg.): Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, Hannover 2005 (Heft 4), 356
- Zu: Rohbeck, Johannes/Nagl-Docekal, Herta: Geschichtsphilosophie und Kulturkritik. Historische und systematische Studien. Darmstadt 2003. In: Ekkehard Martens/Johannes Rohbeck/Monika Sänger/Volker Steenblock (Hrsg.): Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik, Hannover 2005 (Heft 4), 356-362 (zusammen mit V. Steenblock)
Verzeichnis der Lehrveranstaltungen
WS 2012/2013
- Schmerz, Tod und Verfall: Poetiken des Schreckens in der Literatur des 20. Jahrhunderts (Proseminar)
- Tendenzen der Gegenwartsliteratur: Ernst Wilhelm Händler (Übung)
SS 2012
- Literatur nach Auschwitz? Zur Debatte um ein Darstellungsverbot (Proseminar)
WS 2011/2012
- Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands (Proseminar)
- Gottfried Benn (Proseminar)
SS 2011
- "Vertriebene sind wir, Verbannte": Exilliteratur (Proseminar)
- Einführung in die Erzähltextanalyse: Friedrich Hölderlins Hyperion (Übung)
WS 2010/2011
- Einführung in die Erzähltextanalse: Franz Kafkas Der Proceß (Übung)
SS 2010
- Avantgarden der Literatur (Proseminar)
WS 2009/2010
- Einführung in die Kritische Theorie (Proseminar)
SS 2009
- Literatur und Postmoderne (Proseminar)
WS 2008/2009
- Der Dramatiker Peter Weiss (Proseminar)
SS 2008
- Mythologie für Germanisten: Homer: Odysse und J. Joyce: Ulysses (Übung)
WS 2007/2008
- Einführung in die Dramenanalyse: Dokumentartheater (Übung)
Einführung in die Romananalyse: Der autobiographische Roman (Übung)
SS 2007
- Einführung in die Romananalyse (Übung)
Vorträge
November 2005 Einführung in die Grundlagen der Frankfurter Schule, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Ostasienwissenschaften (09. Nov. 2005)
Juni 2009 Grundfragen der Ästhetik, Ruhr-Universität Bochum, Interne Fortbildung und Beratung (03. Juni 2009)
Aslı Aymaz
Titel: »Die ewig unerforschbare Unendlichkeit« – Zur Anthropologie des jungen Wilhelm von Humboldt [Arbeitstitel]
Kurzbeschreibung: Das Menschenbild Wilhelm von Humboldts (1767-1835) geht bis in die Jahre 1807/08 aus einem komplexen ideengeschichtlichen Kontext hervor, den Humboldt in teils Fragment gebliebenen Schriften erörtert. Bildungs-, geschichts-, literatur- und kulturtheoretische Überlegungen gehen mit einem vielschichtigen Bild des griechischen und römischen Altertums einher. Die Verkörperung des Individuellen im einzelnen Menschen wird mit der Forderung konfrontiert, in der Entfaltung der Individualität zugleich zur Entwicklung der Menschheit beizutragen, ohne dabei einem explizit genannten telelogischen Ziel zu folgen. Diese komplizierte Aufgabe möchte Humboldt durch die Etablierung einer Wissenschaft der Charakterschilderung und einer vergleichenden Anthropologie lösen. Als Folie für seine Kulturtheorie dient seine Bildungsauffassung, die geschult an der Terminologie Fichtes, eine Anthropologie der Subjektivität entwirft und die Spannungen, die sich aus der Unbestimmtheit der ungewissen Zukunft des einzelnen ergeben, zu überbrücken versucht.
Die zentrale Fragestellung der Arbeit besteht insbesondere darin, wie sich die anthropologischen Vorstellungen Humboldts in seinen zu unterschiedlichen Kategorien verfassten Schriften abzeichnen.
Die Arbeit ist im Winter 2015/16 eingereicht worden.
Weitere Informationen
Aslı Aymaz
Oktober 2003 - Dezember 2006
Wissenschaftliche Hilfskraft an der Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Frühe Neuzeit, Geschichtswissenschaft; Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Geschichtswissenschaft; Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, Erziehungswissenschaft)
Seit April 2007
Lehrbeauftragte und Doktorandin am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum
April 2007 - März 2010
Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung
Oktober 2007 - Dezember 2012
Mitglied des Graduiertenkollegs und Mitarbeiterin im Projekt „Humanismus im Zeitalter der Globalisierung“ am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen
Seit Oktober 2011
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im inSTUDIES-Projekt Philo+
Lehre
Sommersemester 2006
Ü »Arbeitstechniken des literaturwissenschaftlichen Studiums«
Wintersemester 2006/07 – Wintersemester 2009/10
Ü »Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft«
Sommersemester 2009
PS »Die Anthropologie Wilhelm von Humboldts«
Wintersemester 2010/11
PS »Mythologische Figuren in Christa Wolfs Kassandra und Medea. Stimmen«
Sommersemester 2012
PS »Mythologische Erzählungen im Werk Christa Wolfs«
Propädeutischer Intensivkurs Philo+
Wintersemester 2012/13
PS »Das Bild der Antike in der deutschen Literatur um 1800«
Ü »Weimarer Klassizismus«
Propädeutischer Intensivkurs Philo+
Publikation
»…was durch mein Seyn wird in der Welt erstrebet« – Dichtung als Einkehr in den Sonetten Wilhelm von Humboldts, in: Humanismus polyphon. Menschlichkeit im Zeitalter der Globalisierung, hrsg. v. Katja Bendels/Gala Rebane/Nina Riedler, Bielefeld 2009, S. 33-54.
Vorträge
»Das ›Innre‹ und die Sehnsucht – Aspekte der Bildungstheorie Wilhelm von Humboldts«
Vortrag am 15. Mai 2009 auf der Promovierendentagung der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin
Wilko Beckmann
Die Frauenfiguren im dramatischen Werk Johann Elias Schlegels
Publikation online: http://hss-opus.ub.ruhr-uni-bochum.de/opus4/frontdoor/index/index/year/2016/docId/4694
Kurzbeschreibung: J. E. Schlegel (1719-1749) lebt und schreibt im Jahrhundert der Frau. Man denke nur an Maria Theresia, Katharina die Große und Madame de Pompadour. Doch Frauen beherrschen nicht nur die Völker, Frauenschicksale bewegen auch die Autoren. So auch Schlegel, den Theodor Wilhelm Danzel bereits 1848 einen Mann nennt, “der seiner Zeit unglaublich vorausgeeilt war.” Bedenkt man, dass er als Autor auch immer eine moralische Absicht verfolgt, ist es interessant zu fragen, wie Schlegel die Frauenfiguren in seinen Stücken anlegt und so am Diskurs von Weiblichkeit mitschreibt. Sind seine Protagonistinnen tatsächlich so revolutionär oder nur realitätsferne Idealbilder? Wie sieht die Rolle der Frau in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts wirklich aus? Wie modelliert Schlegel die Frauenfiguren seiner literarischen Vorlagen um? Welche Frauenbilder zeichnen Schlegels Zeitgenossen und seine unmittelbaren Nachfolger? Um die Fragegestellung um einen kulturhistorischen Aspekt zu erweitern, sollen auch Frauenbilder in der bildenden Kunst des 18. Jahrhunderts analysiert und mit denen Schlegels verglichen werden. Die Malerei des Rokoko bietet nämlich weitaus mehr Frauenrollen als idealisierte Schäferinnen und typisierte Porträts adeliger Damen.
Veröffentlicht 2016
Inga Reske
Johann Elias Schlegel im europäischen Kontext: Schlegel und Holberg
Kurzbeschreibung: Der deutsche Dichter und Dichtungstheoretiker Johann Elias Schlegel lebt und arbeitet von 1743 bis zu seinem frühen Tod 1749 in Dänemark. Dort befasst er sich intensiv mit der dänischen Sprache, Kultur und Literatur, was seine dramaturgischen und journalistischen Schriften sowie seine Dramen aus der Zeit maßgeblich prägt. Das Dissertationsprojekt widmet sich vor der Folie des interkulturellen und kosmopolitischen Moments im Leben und Werk Schlegels der Rezeption Ludvig Holbergs, des bedeutendsten Schriftstellers der dänischen Aufklärung, welchen Schlegel nicht nur durch dessen Schriften sondern auch persönlich kennenlernt. Dabei sollen die Lustspielpoetiken und die Komödien Schlegels und Holbergs einem Vergleich unterzogen sowie besonders die Darstellung Holbergs in Schlegels Literaturkritik untersucht werden.
Publiziert: Frankfurt/M. u.a. 2016
I-Tsun Wan
Das Phantastische im Drama Heinrich von Kleists. Eine ambivalente Sichtweise in der ambivalenten Zeit. [Arbeitstitel]
Kurzbeschreibung: Dem Werk von Heinrich von Kleist (1777-1811) ist eigen, dass die Protagonisten – in den Dramen wie auch in den Erzählungen – nicht in der Lage sind, das Geschehen richtig zu beurteilen, und sich aus diesem Umstand stets die fatalsten Konsequenzen ergeben, die im krassen Gegensatz stehen zu ihrem eigentlichen Anliegen, nämlich glücklich zu sein. Akut wird dies, wenn die Protagonisten z. B. unvermittelt mit einem scheinbar übernatürlichen Phänomen konfrontiert werden. Beseelt von der Überzeugung, dass das literarische Werk, da es menschengemacht ist, der Bedingung von Zeit und Raum nicht entkommt kann, geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, ob das Phantastische als poetologische Verfahrensweise vor dem Hintergrund der epochalen Krise eine neue Lesart des Werks von Kleist bieten kann. Die Arbeit kreist außerdem um die zentrale Frage der Literaturwissenschaft, was (auch ggf. im Sinne von warum) und wie es vom Dichter – bewusst oder unbewusst – in seinem Werk zum Ausdruck gebracht wird.
Stand der Arbeit: Endphase der Abfassung / Redaktion
Weitere Information:
2012-2016 DAAD-Stipendium für die Promotion in Deutschland
Publikationen:
»Meine eigne Religion« Kunstreligion von und bei Kleist (im Rahmen der Tagung Philosophie und Religion versus Literatur und Kunst, Uniwersytet Gdański, 10. 10. 2015) Publikation in Vorbereitung
»Sie haben also geglaubt, glücklich zu sein?« Der Wahn des guten Lebens des kleinen Herrn Friedemann (im Rahmen der Tagung Thomas Mann und die Frage nach dem guten Leben, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 06. 11. 2015) Publikation in Vorbereitung
Vorträge:
»Du mußt nur die Laufrichtung ändern.« Die Kritik der vernunftzentrischen Kultur in den Fabeln Kleists und Kafkas (im Rahmen des DAAD-Stipendiaten Treffen, Bergische Universität Wuppertal, 06.07.2013)
»Schau-Spiel«. Zur Verpflanzung der europäischen Geisteswissenschaften (im Rahmen der 7th Annual Conference of Taiwanese Young Scholars in Europe, Université Sorbonne Nouvelle Paris, 16. 05. 2014)
Getue sowohl in Berlin als auch in Paris. Die Ortskontrastierung bei Kleist (im Rahmen der Tagung Ortskontraste–Stadtvergleiche–Urbane Räume im Widerspruch, Universität Bremen, 20. 11. 2015)