InStudies – PhiloPlus

Projektbeschreibung

 

1. Passung des Projektvorhabens zu den inStudies-Zielen

 

Zielgruppe: Das inStudies-Projekt «PhiloPlus» zielt ab auf die Entwicklung eines Lehrformats, das Studierenden aller philologischen Fächer den Übergang von der Schule an die Universität erleichtern soll. In der langjährigen Beobachtung der Studienanfangenden in den philologischen Fächern hat sich herausgestellt, dass Lern- und Arbeitsformen an Schule und Universität so stark differieren, dass die Studierenden v.a. zu Studienbeginn entscheidende Defizite im Hinblick auf sogenannte «academic skills» aufweisen, die einerseits nur unzureichend in den eher fachlich-inhaltlich orientierten Grundkursen vermindert oder kompensiert werden können, die andererseits aber zu nennenswerten Durchfallquoten, zu Studienabbrüchen (auch fachlich interessierter Studierender) oder mindestens zu entscheidenden Reibungsverlusten in der Studieneingangsphase führen.

Leistungen des Vorhabens: Das zu entwickelnde Lehrformat stellt 1) eine überfachliche Einführung in für alle philologischen Fächer relevante, wissenschaftliche Techniken und Arbeitsverfahren dar, die die oben benannten Defizite kompensieren kann. 2) richtet sich das zu entwickelnde Lehrangebot an alle Studierenden in philologischen Fächern vorrangig im 1., ggf. auch im 2. Studienfachsemester und stellt damit die Kompetenzen zur Verfügung, die im gesamten Fachstudium von den Studierenden erfordert werden. 3) ermöglicht das zu entwickelnde Lehrformat den Studierenden, bei Wahl des Moduls «PhiloPlus», in ihrem ersten Semester individuelle Kompetenzdefizite so auszugleichen, dass das Fachstudium auf der professionellen Einübung in philologische Grundtechniken und Arbeitsverfahren basieren kann.

Besonderheiten des Angebots: «PhiloPlus» unterscheidet sich von bisherigen Angeboten in den Fächern der Fakultät für Philologie auf mehrerlei Weise: Im Unterschied zu in einzelnen Fächern angebotenen (studentisch betreuten) Orientierungstutorien (die aufgrund ihrer auch wichtigen sozialen und psychologischen Funktion nicht grundsätzlich zur Disposition gestellt werden sollen) stellt «PhiloPlus» ein im Umfang, in der wissenschaftlichen Betreuung und Begleitung und in der Ler- und Übungsintensität viel höher professionalisiertes propädeutisches Angebot dar; im Unterschied zu den in einzelnen Fächern oder sogar Teilfächern angebotenen «Übungen Arbeitstechniken» oder «Übungen Academic Skills» leistet «PhiloPlus» eine intensive Einübung in überfachlich erforderte wissenschaftliche Arbeitstechniken und Verfahren aller Philologien, stellt also weniger spezialisierte oder partikularisierte als vielmehr transdisziplinär nutzbare und anschlussfähige Kompetenzen zur Verfügung.


2. Inhaltliche Ziele und Zielkriterien

 

Ausgangspunkt/Zielsetzung: Ausgehend von den unter 1) skizzierten, aus der Unterschiedlichkeit der Lern- und Arbeitsformen an Schule und Universität resultierenden Defiziten insbesondere der Studienanfangenden in sogenannten «academic skills» aller philologischen Fächern verfolgt «PhiloPlus» das Ziel, Studierende in allen Fächern der Fakultät für Philologie zur kompetenten Teilnahme an wissenschaftlicher Kommunikation zu befähigen. Zu diesem Ziel sollen letztlich die argumentativ-stilistischen, methodischen und formalen Grundlagen zur Herstellung eigenständiger wissenschaftlicher Texte in Wort und Schrift in den unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Bereichen des Philologie-Studiums bereitgestellt werden. Die Zielvorstellungen, Ansätze und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens sollen umfassend vermittelt werden – was selbstverständlich Recherchekompetenz, Hilfsmittel- und Bibliothekskompetenz, die Einübung in Kompetenzen mündlicher und schriftlicher wissenschaftlicher Kommunikation sowie die Selbstorganisations- und formale, stilistische und argumentative Gestaltungskompetenz hinsichtlich wissenschaftlicher Präsentationen einschließt.

Operationalisierung der Projektziele: Die Erreichung dieser Ziele macht eine spezifische Strukturierung des Lehrangebots notwendig: Ein Teil der vorzustellenden und einzuübenden Fertigkeiten und für die philologischen Fächer relevanten Arbeitstechniken kann in einem wöchentlichen Übungsturnus in der Präsenzveranstaltung, ggf. begleitet mit kleineren Übungsaufgaben (Bibliographieren, Exzerpt o.Ä.), erarbeitet werden. Vor allem mit Blick auf die in größeren mündlichen und schriftlichen wissenschaftlichen Präsentationen erforderte größere Anzahl unterschiedlicher Kompetenzen muss den Studierenden in einer sich an das jeweilige Semester anschließenden Blockphase (2 Tage) die Gelegenheit gegeben werden, die Ergebnisse einer kleineren wissenschaftlichen Arbeit vorzustellen sowie arbeitstechnische und inhaltliche Probleme zur Diskussion zu stellen. – Da Studierende v.a. im ersten Studiensemester in der Endphase des Semesters in ihren Studienfächern eine Fülle von Abschlussklausuren zu bewältigen haben, soll die wöchentliche Präsenzveranstaltung nicht über das gesamte Semester gehen, sondern 4-5 Wochen vor Semesterende abschließen; damit wird den Studierenden in «PhiloPlus» zudem ermöglicht, zeitlich stärker entlastet die größeren mündlichen und schriftlichen wissenschaftlichen Präsentationen für den Blockkurs vorzubereiten, der in der zweiten bzw. dritten Woche der vorlesungsfreien Zeit stattfinden soll. Während dieser Vorbereitungsphase stehen die Übungsleiterinnen und Übungsleiter natürlich mit einem umfassenden Sprechstundenangebot zur Beratung zur Verfügung.

Erfolgsermittlung: Der Erfolg der Maßnahme soll selbstverständlich quantitativ ermittelbar sein:

  • 1) Zunächst wird notwendig sein, «PhiloPlus» bei den Studienanfangenden so umfassend zu bewerben, dass die angebotenen Parallelübungen ausgelastet sind. Angestrebt wird eine Teilnehmerzahl von max. 25 TN pro Übung: Der Bedarf an einem derartigen propädeutischen Angebot ist hoch, Nachfrage und Teilnahme sind aber nicht zu prognostizieren. Nichtsdestoweniger ist die Auslastungsquote des Modulangebots ein quantitativer Erfolgsparameter.

  • 2) Es soll durch eine spezielle Evaluation jede Kohorte der «PhiloPlus-Teilnehmenden am Ende ihres zweiten Studienfachsemesters bzw. am Beginn ihres drittens Studienfachsemesters im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit des Angebots hinsichtlich der Qualität der Prüfungsleistungen der ersten beiden Semester befragt werden. Diese Erhebung schließt quantitative und qualitative Daten über ggf. erfolgte Studienfachwechsel oder Studienabbrüche ein. – Selbstverständlich ist ein ggf. eintretender Rückgang von Studienfachwechseln und Studienabbrüchen ebenfalls ein quantitativer Erfolgsparameter.

  • 3. Sowohl in der unmittelbar nach Abschluss des Moduls resp. des Blockkurses stattfindenden Lehrevaluation als auch in der nach dem zweiten Studienfachsemester stattfindenden speziellen Evaluation jeder «PhiloPlus»-Kohorte werden auch qualitative Parameter zur Erfolgsermittlung eingesetzt.

3. Methoden und Vorgehensweise (Arbeitsplan)

 

Mit der Einstellung einer Mitarbeiterin (TVL 13 / 50%) zum 1.10.2011 hat die Planungsphase des Projektes begonnen. In Absprache mit dem Projektleiter ist bis zum Dezember 2011 ein didaktisches Konzept für das Modul erarbeitet worden, das pro Semester eine etwa zehnwöchige Arbeitsphase aus einer wöchentlich stattfindenden Einführungsübung in die philologischen «academic skills» und einer zwei-tägigen Blockphase zu Beginn der sich anschließenden vorlesungsfreien Zeit besteht. Die bis zu vierwöchige Pause zwischen der letzten wöchentlich stattfindenden Übung und der Blockphase soll einerseits dazu dienen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Moduls auf dem Hintergrund der in der Übung vermittelten grundlegenden philologischen Kompetenzen und Arbeitsverfahren ein kleines sprach- oder literaturwissenschaftliches Projekt vorbereiten, das während der Blockphase präsentiert (mündliche Darstellungskompetenz) und zur Diskussion gestellt wird, dann aber auch in schriftlicher Form abgegeben wird (schriftliche Darstellungskompetenz). Die kleinen Arbeitstechniken-Übungen aus der semesterweise laufenden Übung, die mündliche und die schriftliche Darstellung des Arbeitsprojekts fließen insgesamt in den Note des Moduls ein.

Zum Beginn des Sommersemesters 2012 werden vier Wissenschaftliche Hilfskräfte eingestellt werden, die alle sinnvollerweise eine philologische Doppelkompetenz vorweisen können, also mindestens in ihrem B.A.-Studium zwei philologische Fächer erfolgreich studiert, in ihrer M.A.-Phase entweder beide philologischen Fächer im 2-Fach-Master oder eines ihrer philologischen Fächer im 1-Fach-Master erfolgreich absolviert haben. Die vier wHk und die Mitarbeiterin werden im Sommersemester 2012 5 parallele «PhiloPlus»-Übungen anbieten.

In Kooperation mit der Fakultätsinstitution «Lehren in der Fakultät» (Dr. Holger Gemba, Seminar für Slavistik/Lotman-Institut) werden die Mitarbeiterin sowie die vier wHk in der zweiten Märzhälfte in einem zweitägigen hochschuldidaktischen Schulungsblock auf die speziellen Erfordernisse der akademischen Lehre, insbesondere des Propädeutikums, vorbereitet. Darüber hinaus wird «Lehren in der Fakultät» über das Semester hinweg Hospitations- und Coachingangebote machen und insbesondere ein Forum bereitstellen, innerhalb dessen sich die jungen Lehrenden in «PhiloPlus» über die eigenen Erfahrungen austauschen können. Über die Etablierung des Lehrformats «PhiloPlus» hinaus dient das Projekt damit zur Entwicklung eines hochschuldidaktischen Intensiv-Angebots für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler.

«PhiloPlus» ist im Sommersemester 2012 in der Pilotphase: Die Erfahrungen mit dem Projekt – Ansprache der Studierenden, Belegung der Kurse, Erfahrungen mit dem Modul-Design, hochschuldidaktische Erfahrungen der Lehrenden – werden in einer intensiven Evaluations- und Reflexionsphase einer strengen Überprüfung unterzogen; ggf. werden für die Durchführung des Projekts im Wintersemester 2012|13 die entsprechenden Konsequenzen gezogen. – Die Mitarbeiterin im Projekt (TVL 13/50%) hat die Aufgabe, die entsprechenden Evaluationsinstrumente für die Reflexionsphase zu entwickeln.

Die Mitarbeiterin im Projekt (TVL 13/50%) ist für die gesamte Projektlaufzeit (5 Jahre) eingestellt, die wHk werden jeweils für max. 2 Jahre eingestellt, so dass sich innerhalb der Projektlaufzeit auf diesen Positionen eine gewisse personelle und auch fachliche Fluktuation einstellt.

 

4. Nachhaltigkeit

Im Projekt «PhiloPlus» wird ein Lehrformat entwickelt, das nach Ablauf der Projektlaufzeit und bei erfolgreicher Bewährung des Formats vollständig ins Angebot der Fakultät für Philologie für die Lehre im Optionalbereich übernommen und damit verstetigt werden kann. Die organisatorische Erfahrung, die v.a. bei der Entwicklung des Lehrformats sowie bei dessen Implementierung ins Angebot des Optionalbereichs während der Projektlaufzeit akkumuliert  wird, ermöglicht nach Ablauf des Projekts sowie die Angebotsbreite als auch die nachhaltige Selbstevaluation und Weiterentwicklung des Lehrangebots sicherzustellen.

«PhiloPlus» ist ein Modulangebot der Fakultät für Philologie für den Optionalbereich und wendet sich mit seinem Angebot ein überfachlichen Propädeutikums an alle Studierenden, die sich im ersten (oder ggf. zweiten) Fachsemester ihres Studiums eines philologischen Faches befinden. Die Teilnahme am Modul «PhiloPlus» wird mit 5 CP kreditiert.


InStudies – Summer School «Narrativität»

Projektbeschreibung

 

1.         Passung des Projektvorhabens zu den inStudies-Zielen

 

Zielgruppe: Die inStudies-Summer School (im Sommer 2012 Summer School «Narrativität») versteht sich als integraler Bestandteil der Maßnahmelinie «intensiv/inter­disziplinär studieren, innerhalb derer Projekte gefördert werden sollen, die besonders befähigten B.A.-Studierenden mehrer Fächer in einer konzentrierten Arbeitsphase und in einer interdisziplinär besetzten studentischen Kleingruppe forschungsnah und eigene Projekte initiierend komplexe Sachverhalte der methodischen oder inhaltlichen Grundlagen mehrerer Fächer vermittelt werden. Die studentische Mitarbeit am Projekt soll im Rahmen des Optionalbereichs kreditiert werden.

Leistungen des Vorhabens: Zentrales Anliegen des Optionalbereichs (insbesondere) in den Zweifachstudiengängen ist die Vermittlung berufs- und praxisorientierender Kompetenzen – die allerdings bisher zu selten in unmittelbarer Verbindung mit den von den Studierenden belegten Fachstudiengängen verbunden sind. Für die avancierten und leistungsstarken Studierenden, die bereits eine hohe analytische und methodische Kompetenz in ihren Fächern erworben haben (frühestens also im zweiten Studienjahr) fehlen Angebote, die diesen Studierenden ermöglichen, an komplexe Fragestellungen ihrer (und mindestens benachbarter) Fächer herangeführt zu werden und eigene Forschungsansätze zu entwickeln und weiterzuverfolgen: Forschung ist ein zentrales Berufs- und Praxisfeld – und zwar dasjenige, für das die Universität am besten ausbilden können sollte!

Besonderheiten des Angebots: Die «Summer University» soll unter spezifischen Fragestellungen interdisziplinär und disziplinär fundamentale Darstellungs- und Reflexionsgegenstände und -methoden vermitteln und so den Studierenden erstens ein gleichzeitig fachübergreifendes wie fachbezogenes Wissen vermitteln und eigene avancierte Forschungsprojekte im Rahmen ihres Fachstudiums (ggf. auch im Blick auf die BA-Arbeit oder auf im M.A. weiterzuführende Forschungsprojekte hin) anregen.


2.         Inhaltliche Ziele und Zielkriterien

 

Ausgangspunkt/Zielsetzung: Narrativität/Narratologie ist ein für die philologischen Fächer, die Geschichtswissenschaften und auch die Theologien fundamentales Muster der Konstitution von Orientierungswissen, die Überführung von Ereignis(sen) in Erzählung stiftet Sinnzusammenhänge – und die Narratologie liefert den theoretischen Rahmen für die Erforschung der Verfahren und Muster dieses für den Gegenstand der Wissenschaften fundamentalen Prinzips. In der Summer School «Narrativität» sollen, unter Hinzuziehung auswärtiger Gastwissenschaftler und Referenten, zentrale Positionen der Narratologie vorgestellt, erarbeitet und in eigenständig zu entwickelnde Projekte der teilnehmenden Studierenden überführt werden. – Die interdisziplinäre Konzeption der «Summer University» ermöglicht den Studierenden einerseits, weit über die eigenen Fachgrenzen hinweg die für die Geisteswissenschaften bzw. die Gruppe der beteiligten Fächer insgesamt unterschiedlich modellierte Relevanz zentraler Fragestellungen zu erkennen, andererseits aber, fachübergreifende Forschungsimpulse in die Arbeit im eigenen Fach in der forschenden Praxis zu integrieren.

Damit können Interessen der Fächer und Erkenntnis- bzw. Kompetenzinteressen der Studierenden gleichermaßen berücksichtigt werden: Forschung insbesondere in den Geisteswissenschaften ist ausschließlich disziplinenorientiert kaum denkbar, muss notwendiger Weise interdisziplinär ausgerichtet sein. Damit ist eine interdisziplinäre Summer School sehr gute Vorbereitung auf eine methodisch und reflexiv viel fundiertere Forschungsperspektive; für die Fächer ist die Sichtbarmachung sehr guter Studierender, die im Master forschungsorientiert, ggf. mit der Zielperspektive einer Promotion studieren können sollen, ein erwünschter Effekt der Summer School. Notwendig erscheint ein qualitativer Zugangsmodus zur Summer School: Auch exzellente Studierende können nur exzellent studieren, wenn sie auf Gegenstände, Inhalte und Methoden eines Seminars sehr gut vorbereitet sind; gleichzeitig sichert dieser Zugangsmodus eine homogene Gruppe: Alle sind annähernd gleich vorbereitet!

Operationalisierung der Projektziele: Derzeit finden Gespräche zwischen dem Projektleiter und Lehrenden der Geschichtswissenschaft und verschiedener philologischer Fächer statt, die die Art der Beteiligung der Lehrenden aus den entsprechenden Fakultäten betreffen. Für die Summer University «Narrativität» ist geplant, einerseits in kleinen studentischen Gruppen narratologische und die spezifische Narrativik historiographischer Texte betreffende theoretische Texte sehr genau zu erarbeiten (G. Génette, Hayden White u.a.m.). Andererseits sollen tageweise einzuladende Gastdozenten (Ansgar Nünning, Jochen Vogt u.a.), Lehrende und Mitarbeiter bzw. Doktoranden der beteiligten Fakultäten in verschieden dimensionierten Vorträgen entweder theoretische Horizonte in größerem Kontext oder konkrete Forschungs- (auch Dissertations-) Projekte mit genauer fachlicher Fokussierung präsentieren, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Summer School «Narrativität» sowohl den weiten überfachlichen bzw. interdisziplinären methodischen Horizont der Grundfragestellung des Intensivseminars als auch die dann wiederum präziseren Optionen fachlicher und forschender Spezialisierung der Thematik näherzubringen.

Vor allem in der zweiten Woche der Summer University sollen – wiederum in studentischen Kleingruppen – von den Interessenlagen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgehend und durch thematische Impulse der Lehrenden angeregt, eigenständige Forschungsarbeiten der Studierenden initiiert werden, die den gesamten interdisziplinären methodischen Horizont der Summer University aufgreifen, gleichzeitig aber den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglichen, ebendiese überdisziplinären methodischen bzw. theoretischen Kompetenzen innerhalb ihres philologischen oder geschichtswissenschaftlichen Fachstudiums nutzbar zu machen. Diese Projekte können entweder fachspezifische Konkretion und damit einen philologischen oder geschichtswissenschaftlichen Schwerpunkt aufweisen (Bsp. «Die französische Revolution in Historiographie, Drama und Roman»; «Person und Figur, Ereignis und Erzählung: Wallenstein in Historiographie, Drama und Roman» o.Ä.) oder komplexere Gegenstände der theoretischen Diskussion, die den Ausgangspunkt der Seminar-Diskussion darstellt, vertiefen. – Die Studierenden gewinnen damit die Möglichkeit, interessengeleitet größere eigenständige Forschungsleistungen (gewissermaßen im Range von «independent studies») zu erarbeiten und die eigene Forschungskompetenz unter Beweis zu stellen.

Die Präsentation der studentischen Forschungsergebnisse im Rahmen eines Forschungskolloquiums resp. einer studentischen «Tagung» im Folgesemester (im Fall der Summer University «Narrativität» im Januar/Februar 2013) stellt einerseits einen zusätzlichen Anreiz für die Erarbeitung einer solchen eigenständigen Forschungsleistung dar, ist darüber hinaus aber die wünschenswerte Möglichkeit der Einübung in mündliche Darstellungskompetenz.

Erfolgsermittlung: Der Erfolg der Maßnahme soll selbstverständlich quantitativ und qualitativ ermittelbar sein:

  • 1) Zunächst wird notwendig sein, die «Summer Universitäy» bei den Studierenden v.a. der beteiligten Fakultäten so umfassend zu bewerben, dass die angebotene Summer School ausgelastet ist. Angestrebt wird eine Teilnehmerzahl von max. 25 Teilnehmerinnen oder Teilnehmern. Da der Aufwand für die Teilnahme an einer Summer University hoch ist, lassen sich Nachfrage und Teilnahme aber nicht prognostizieren. Nichtsdestoweniger ist die Auslastungsquote des Angebots ein quantitativer Erfolgsparameter.

  • 2) Nach Abschluss des Moduls resp. der studentischen Tagung zur Präsentation der Forschungsergebnisse soll eine qualitative Evaluation des Lehrangebots stattfinden, die insbesondere die Organisation des Summer University sowie deren Ausrichtung auf «Forschendes Lernen» zum Gegenstand hat.

 

3.         Methoden und Vorgehensweise (Arbeitsplan)

 

Der Arbeitsplan hinsichtlich der Realisierung des Projektes ist unter «Operationalisierung der Projektzeile» hinreichend ausgeführt worden. Im Vorfeld der Summer School im Spätsommer 2012 organisiert eine wHk (mit Master-Abschluss) die Kommunikation mit den beteiligten Lehrenden, Gastdozenten und Doktoranden sowie die Anmeldeverfahren und den qualitativen Zugangsmodus zur Summer School mitsamt der Kontrolle der Vortestate, die den Vorbereitungsstatus der Studierenden überprüfen. Gleichzeitig ist die wHk auch zuständig für die organisatorische Planung der Veranstaltung (Raumbereitstellung, idealerweise im IBZ; Raumausstattung mit Präsentationstechnik usw.) und die Durchführung der Summer School, die sie insgesamt begleiten wird. Auch die Nachbereitung der Veranstaltung (ggf. Organisation der studentischen Tagung zur Präsentation der Forschungsergebnisse) fällt in den Zuständigkeitsbereich der wHk. Die wHk wird die Evaluation der Summer School, ggf. inklusive der Entwicklung neuer Evaluationsinstrumente/Fragebögen, organisatorisch verantworten.

Die wHk im Projekt wird jeweils in den Monaten vor der Summer School eingestellt.

 

4. Nachhaltigkeit

 

Im Projekt «Summer School» wird ein Lehrformat entwickelt und ein organisatorisches Wissen akkumuliert, das nach Ablauf der Projektlaufzeit und bei erfolgreicher Bewährung des Formats ermöglicht, dass disziplinäre und interdisziplinäre  Summer Schools vollständig ins Angebot der Fakultät für Philologie übernommen und damit verstetigt werden können (etwa im «Jungen Kolleg», das innerhalb der Fakultät ein Forum bietet für alle Formen forschenden Lernens, «independent studies» u.a.). Die organisatorische Erfahrung, die v.a. bei der Entwicklung des Lehrformats gesammelt wird, ermöglicht nach Ablauf des Projekts sowohl das Angebotsformat als auch die nachhaltige Selbstevaluation und Weiterentwicklung des Lehrangebots sicherzustellen.

Die interdisziplinäre «Summer School» (im Sommer 2012 zum Thema «Narrativität» ist ein Modulangebot für den Optionalbereich und wendet sich an alle Studierenden, die sich in der letzten Studienphase ihres B.A.-Studiengangs befinden und die sich im Verlauf ihres Studiums als besonders befähigte und forschungsorientiert arbeiten könnende Studierende erwiesen haben. Die Teilnahme an der «Summer School» wird mit 10 CP kreditiert.

Im Rahmen von inStudies sollen in den Folgejahren Summer- Schools organisiert werden, die über so einander affine Fächer wie die Geschichtswissenschaft und die Philologien hinaus auch Fakultäten oder Fächer mit einbeziehen, die weiter entfernt von einander liegen, deren Gegenstände aber in speziellen Fragen dem spezifischen Interdisziplinaritätssanspruch der Summer- Schools Rechnung tragen (z.B. «Zeit und Zeitlichkeit – Modellierungen von Zeit», ein Gegenstand, an dem neben Philologien und Geschichtswissenschaft auch die Biologie, die Physik und die Philosophie sich beteiligen könnten).

 

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Monographie

Johann Wolfgang von Goethe: Wilhelm Meister