Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

PD Dr. Christian Kleinschmidt


Veranstaltungen

 

SS 2003

Vorlesung: Wirtschaft und Gesellschaft im langen 19. Jh.

Do 10-12

 Im Mittelpunkt der Überblicksvorlesung steht der Prozeß der Industrialisierung im 19. Jahrhundert in Deutschland. Fragen der wirtschaftlichen, technischen und unternehmerischen Entwicklung finden dabei ebenso Berücksichtigung wie die Veränderungen im Agrarbereich. Darüber hinaus wird nach den Voraussetzungen (Preußische Reformen, Zollverein, Rolle des Staates, demographische und Infrastrukturentwicklung) und den Folgen des Industrialisierungsprozesses (Urbanisierung, Soziale Frage, staatliche Sozialpolitik) gefragt. In vergleichender Perspektive sollen auch die Parallelentwicklungen ausgewählter europäischer Staaten und Aspekte der internationalen wirtschaftlichen Verflechtung Berücksichtigung finden. Schließlich werden unterschiedliche methodische und theoretische Konzepte der Industrialisierung vorgestellt.

 Literatur:

 Christoph Buchheim: Einführung in die Wirtschaftsgeschichte, München 1997

 Ders.: Industrielle Revolutionen. Langfristige Wirtschaftsentwicklung in Großbritannien, Europa und in Übersee, München 1994 

Wolfram Fischer u.a. (Hgg.): Handbuch der Europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, 6 Bde., Stuttgart 1980-1993 

Friedrich Wilhelm Henning: Handbuch der Wirtschafts- und Sozialgeschichte Deutschlands, 3Bde., Paderborn 1991ff.

 Akos Paulinyi: Industrielle Revolution. Vom Ursprung der modernen Technik, Reinbek 1989

 Toni Pierenkemper: Umstrittene Revolutionen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Frankfurt 1996

 

Seminar im Grundstudium: Ausgewählte Probleme der Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 20. Jahrhundert

Di 8.30-10 (GC 04/611)

 

 

Kolloquium der Sozial-, Wirtschafts- und Technikgeschichte

Di (16-18) (14 täglich) (GA 5/29)

 

Doktorandenkolloquium

Di  18-20) (14täglich) 

 

Vorschau Wintersemester 2003/04:

Vorlesung: Von der „Industriellen Revolution im Spätmittelalters“ zur Industrialisierung im 18./19. Jahrhundert

 Mit dem Konzept der „Protoindustrialisierung“ werden die traditionellen Epochengrenzen der Industrialisierung vom 18./19. Jh. bis in die Frühe Neuzeit und schließlich sogar bis ins Spätmittelalter verschoben. Die Vorlesung gibt einen Überblick über methodische und theoretische Überlegungen zum Themenkomplex „Protoindustrialisierung –Industrialisierung-Industrielle Revolution“ sowie über die empirische Entwicklung von Gewerbe, Handel und Industrie auf regionaler Ebene sowie im Rahmen der Entwicklung eines „modernen Weltsystems“ zwischen dem Spätmittelalter und dem 18./19. Jahrhundert.

 Einführende Literatur:

I. Wallerstein: Das moderne Weltsystem. Bd.1: Landwirtschaft und die europäische Weltökonomie im 16. Jahrhundert, Bd.2: Der Merkantilismus. Europa zwischen 1600 und 1750, Frankfurt/Main 1986/1998.

 W.v. Stromer: Eine „Industrielle Revolution“ des Spätmittelalters?, in: Technikgeschichte, hg. von U. Troitzsch und G. Wohlauf, Frankfurt/;ain 1980, S. 105-138.

 P. Kriedte; H. Medick; J. Schlumbohm: Industrialisierung vor der Industrialisierung, Göttingen 1978

 F. Butschek: Europa und die Industrielle Revolution, Köln, Wien, Weimar 2002

 M North (Hg.): Deutsche Wirtschaftsgeschichte. Ein Jahrtausend im Überblick, München 2000

 

 

Hauptseminar: Sicherheit und Risiko im 19. und 20. Jahrhundert

Sicherheit und Risiko sind zwei entgegengesetzte Kategorien, in deren Spannungsfeld sich die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung im Zuge der Auflösung traditioneller Bindungen auf der einen und der Liberalisierung und Individualisierung im 19. und 20. Jahrhundert auf der anderen Seite vollzog. Die betrifft u.a. Fragen der Absicherung von Lebensrisiken und die Entstehung des Sozialstaates, Aspekte der Arbeitssicherheit, des Natur- und Umweltschutzes, der öffentlichen Sicherheit bis hin zu Aspekten unternehmerischer Strategien und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen.

 Mögliche Sprachnachweise: Englisch, Französisch

 Einführende Literatur:

U. Beck: Risikogesellschaft, Frankfurt/Main 1986

 F. Tennstedt: Sozialgeschichte der Sozialpolitik in Deutschland, Göttingen 1981

 W. Weber: Arbeitssicherheit, Reinbek 1988

 F.-J. Brüggemeier; Th. Rommelspacher (Hg.): Besiegte Natur. Geschichte der Umwelt im 19. und 20. Jahrhundert, München 1987.

 

  

Übung für Fortgeschrittene: Neuere Forschungen zur Unternehmensgeschichte

Die Unternehmensgeschichte hat in den letzten 10 Jahren sehr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dies betrifft vor allem den Zeitraum des NS, angestoßen durch die Debatte über die Entschädigung von Zwangsarbeitern. Darüber hinaus sind jedoch auch zahlreiche andere, methodisch und theoretisch innovative Unternehmensgeschichten zu ganz unterschiedlichen Untersuchungszeiträumen und Themenschwerpunkten erschienen. In der Übung sollen sowohl theoretisch-methodische Beiträge sowie empirische Darstellungen von den Seminarteilnehmern vorgestellt und diskutiert werden.

 Mögliche Sprachnachweise: Englisch, Französisch

 Einführende Literatur:

T. Pierenkemper: Unternehmensgeschichte. Eine Einführung in ihre Methoden und Ergebnisse, Stuttgart 2000

 P. Erker: „A new Business History“? Neuere Ansätze und Entwicklungen in der Unternehmensgeschichte, in: Archiv für Sozialgeschichte 42, 2002, S. 557-604.

 

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