Lehre im Sommersemester 2009

050433 Grundkurs Mediävistik Teil 2: Übung

Grundkurs, 2 SWS
Di 14-16 Uhr, GBCF 05/707

Start: 21.04.2009

Im Zentrum der Übung steht die Übersetzung mittelhochdeutscher Texte: Sie ist Ausgangspunkt jeder literaturwissenschaftlichen Interpretation. Zudem schult die Übersetzungsarbeit das Syntaxverständnis sowie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit auch bezüglich der Gegenwartssprache. Ziel der Übung ist es, Ihnen die Fertigkeit zu vermitteln, historische Texte des Deutschen selbständig zu erschließen.

Leistungsnachweis:
Testate während des Semesters und Abschlussklausur am Ende des Semesters (in der Zeit des Plenums: Di 12-14).

Arbeitmaterialien:
Beate Hennig, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch, 4. Aufl., Tübingen 2001, oder Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 38. Aufl., Stuttgart 1992 (oder eine andere Auflage)
Weitere Arbeitmaterialien (Texte, Grammatik u.a.m.) werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.

Tipp: Wessen Syntaxverständnis nicht (mehr) ganz so sicher ist, dem sei folgende Literatur empfohlen:
Karin Pittner, Judith Berman: Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. Tübingen 2004 u.ö. (Für unseren Kurs wichtig sind die Kap. 2, 3 und 7).

Modul: Grundkursmodul Germanistische Mediävistik


050579 Historische Sprachstufen im Deutschunterricht

Übung, 1 SWS
Di, 16-18 Uhr, GB 4/131

Start: 16.06.2009 (bis 21.07.2009)

Auch die Deutschbücher des 21. Jahrhunderts präsentieren mittelalterliche Texte noch - wenigstens zum Teil - im 'originalen' Wortlaut. Neben der Frage, mit welchen Erwartungen Lehramtskandidaten diesem Gegenstand gegenübertreten, steht mit der Analyse von Beispielen aus Deutschbüchern auch die Frage zur Disposition, welche didaktischen Ziele in den Deutschbüchern mit dem Gegenstand der historischen Sprachstufen verfolgt werden: Was können ahd., mhd. oder frühnhd. Texte im modernen DU leisten?

Für die Übung wird ein Reader erstellt.

Modul: Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik: Sprachreflexion im Deutschunterricht


050581 Historische Sprachstufen im Deutschunterricht

Übung, 1 SWS
Di, 11.08.2009 14:00 - 19:00 GBCF 04/511
Mi, 12.08.2009 14:00 - 19:00 GBCF 04/511

Auch die Deutschbücher des 21. Jahrhunderts präsentieren mittelalterliche Texte noch - wenigstens zum Teil - im 'originalen' Wortlaut. Neben der Frage, mit welchen Erwartungen Lehramtskandidaten diesem Gegenstand gegenübertreten, steht mit der Analyse von Beispielen aus Deutschbüchern auch die Frage zur Disposition, welche didaktischen Ziele in den Deutschbüchern mit dem Gegenstand der historischen Sprachstufen verfolgt werden: Was können ahd., mhd. oder frühnhd. Texte im modernen DU leisten?

Für die Übung wird ein Reader erstellt.



Modul: Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik: Sprachreflexion im Deutschunterricht


050457 Gawan

Proseminar, 2 SWS
Do 12-14 Uhr, GBCF 04/516

Start: 23.04.2009

Gegenstand des Seminars sind die frühen deutschen Artusromane bis zu Wolframs ¿Parzival'; zur Disposition steht die Frage nach der Funktion der Gawan-Figur, die zwar in jedem Roman eine wichtige Rolle, jedoch keine Hauptrolle spielt - warum nicht? Ist Gawan als Held zu ideal, zu vorbildlich - mithin zu langweilig für einen Protagonisten, wie die Forschung vermutete? Das ist schwer vorstellbar in Anbetracht der Tatsache, dass Gawan in Wolframs ¿Parzival' (nach dem Vorbild des Conte du Graal Chrétiens) an die Seite des Haupthelden gestellt wird (Buch 6-8; 10-14) und die Handlung über viele tausend Verse dominiert. Am Beispiel der Gawan-Figur bietet das Seminar eine Einführung in die Gattungsgeschichte und wissenschaftliche Analyse des höfischen Romans.

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Bearbeitung eines Arbeitsblattes am Ende des Semesters, ein LN durch eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (2,5 CP) erworben werden.

Text zur Anschaffung:
Wolfram von Eschenbach: Parzival. Nach der Ausgabe von Karl Lachmann revidiert und kommentiert von Eberhard Nellmann. Übertragen von Dieter Kühn. 2 Bde. Frankfurt a.M. 2006 (zuerst: 1994).

Module:
Geschichte der deutschen Literatur des 8.-16. Jahrhunderts
Literarische Gattungen (Germ. Mediävistik)


050456 Mittelhochdeutsche Tagelieder

Proseminar, 2 SWS
Do, 13.08.2009 09:00 - 16:00 GB 4/131
Fr, 14.08.2009 09:00 - 16:00 GB 4/131
Sa, 15.08.2009 09:00 - 16:00 GB 4/1311

Bestimmendes Thema des Tageliedes ist die Trennung der Liebenden nach einer gemeinsam erlebten Liebesnacht. Die Gattung des Tageliedes ist kein Spezifikum der mittelhochdeutschen Lyrik; sie gehört vielmehr zur Weltliteratur. Das Seminar führt am Bsp. des Tageliedes in die Grundlagen der wissenschaftlichen Lyrikanalyse ein und bietet gleichzeitig am Beispiel dieser Gattung einen Streifzug durch die mittelalterliche Lyrik vom 12. bis zum 14. Jahrhundert mit Ausblicken auf andere Gattungen und Epochen.

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Bearbeitung eines Arbeitsblattes am Ende des Semesters, ein LN durch eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (2,5 CP) erworben werden.

Für das Seminar wird ein Reader erstellt.

Zur Einführung empfehle ich:
R. Krohn/W. Wunderlich: 'Die Nacht hat ihre Kerzen ausgebrannt¿', Unterrichtsvorschläge zum ¿Tagelied' in der Sekundarstufe II." In: Der Deutschunterricht 36 (1984), S.95-108.
Es wird erwartet, dass dieser Aufsatz bis Seminarbeginn gelesen ist.
Weitere Literatur bei: http://bibliographien.mediaevum.de/bibliographien/tagelied.htm

Module:
Literarische Gattungen (Germ. Mediävistik)
Sprache und Literatur des Mittelalters


050471 Nibelungensage und Nibelungenrezeption in Literatur und Deutschbuch

Hauptseminar, 2 SWS
Mi 16-18 Uhr, GABF 04/414

Start: 22.04.2009

"Wenn man Ihre Nibelungen liest, fragt man sich, wie man überhaupt daraus eine Ideologie schmieden konnte?"
"Ja, weil ich es im Original [meint: das Nibelungenlied, D.L.] ganz anders gelesen habe. Ich habe einfach kein deutsches Heldentum gefunden."
"Aber es gilt doch als Heldenepos?"
"Ja, aber wo sind denn bitte die Helden?"
(Interview mit Moritz Rinke)

Seit Beginn der Sagenbildung konzipiert jede Zeit offenbar ihre eigene Nibelungentradition : Das gilt für Nibelungenlied und Edda, für Friedrich Hebbel und Richard Wagner, für Franz Fühmann und Moritz Rinke, für Fritz Lang und Uli Edel, um nur einige prominente Vertreter zu nennen. Das Seminar diskutiert am Beispiel des ¿Nibelungenliedes', an Fühmanns und Rinkes Nibelungenbearbeitungen sowie Nacherzählungen der Kinderbuchliteratur Formen der Rezeption und des ¿Rewritings' eines Klassikers.

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Bearbeitung eines Arbeitsblattes am Ende des Semesters, ein LN durch eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (3 CP) erworben werden.
Voraussetzung für den Besuch des Seminars ist die Kenntnis des Nibelungenliedes (Av. 1 -20; 23; 25; 28-29; 31-33; 36-39) und der modernen Theaterversion von Moritz Rinke.

Texte zur Anschaffung:
Das Nibelungenlied. Mhd./ Nhd. Übers. und Kommentar von Siegfried Grosse. Stuttgart: Reclam (alternativ können auch die Ausgaben des Fischer-Verlages [Übersetzung Thomas Cramer] bzw. des Brockhaus- und de Gruyter-Verlages [ohne Übersetzung] verwendet werden
Moritz Rinke, Die Nibelungen. Reinbek bei Hamburg: rowohlt 2002.
Für die weiteren Texte wird ein Reader erstellt.

Module:
Autoren und Werke (Germ. Mediävistik)
Literatur im kulturellen Kontext
Literaturwissenschaft / Literaturdidaktik: Literatur und Medien im Deutschunterricht


050472 Nu swic, lieber Hartmann: Poetologische Diskurse in der mittelalterlichen Literatur

Hauptseminar, 2 SWS
Mi 14-16 Uhr, GABF 04/414

Start: 22.04.2009

Unter dem Stichwort "literarische Interessenbildung" wurde in der Forschung der 1980-er und 1990-er Jahre das Verhältnis von Werk und Rezipienten beleuchtet und v.a. der potentielle externe Einfluss auf Inhalt und künstlerische Gestaltung der deutschen Literatur des Mittelalters diskutiert. Aufgrund der Quellenlage ist der Ertrag dieses Ansatzes jedoch problematisch: "Die Wirklichkeit des höfischen Literaturbetriebs ist uns weitgehend verschlossen." (J. Bumke) Das Seminar geht den umgekehrten Weg: Welche Vorstellungen und Bilder von (literarischer) Kunst und ihrer Rezeption werden im werkinternen Diskurs über Dichtung, im fingierten ¿Gespräch' zwischen Erzähler und Publikum entwickelt; welche Erwartungen werden an die Rezipienten von Kunst gestellt, welches Rezipientenprofil zeichnet sich ab?

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Bearbeitung eines Arbeitsblattes am Ende des Semesters, ein LN durch eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (3 CP) erworben werden.
Vorausgesetzt wird die Bereitschaft, sich intensiv mit der deutschen Literatur des 9. bis 14. Jahrhunderts auseinanderzusetzen, sowie folgender Aufsatz:
Joachim Bumke, Autor und Werk. Beobachtungen und Überlegungen zur höfischen Epik [¿]. In: ZfdPh 116 (1997), Sonderheft, S. 87-114.
Für die Arbeit im Seminar wird ein Reader erstellt.

Module:
Literarische Gattungen (Germ. Mediävistik)
Methoden und Theorien


050559 Deutschunterricht heute

Vorlesung, 2 SWS
Do 16-18 Uhr, HGB 10

Start: 23.04.2009

Die Ringvorlesung dient der fachdidaktischen Orientierung aller (zukünftigen) Lehramtsstudierenden über aktuelle Fragen und Perspektiven des Deutschunterrichts und der Deutschlehrerausbildung. Sie soll den Studierenden helfen, ihr weiteres Studium klarer und wirksamer für die Vorbereitung auf die spätere Arbeit als Lehrer/in zu nutzen.
Zugleich lernen die Studierenden die für Fachdidaktik zuständigen Lehrenden des Germanistischen Instituts kennen.

Diese Ringvorlesung Fachdidaktik können bzw. sollen Sie in folgenden Studiengängen nutzen:
(1) als "Freie Veranstaltung" (für 2 CP) im B.A.-Studiengang "Germanistik", wenn Sie beabsichtigen, nach dem B.A.-Examen das Master-Lehramtsstudium zu absolvieren.
(2) als nachzuholende Pflichtveranstaltung im 1. Semester des Master of Education "Deutsch", wenn Sie die Ringvorlesung noch nicht im B.A.-Studium besucht haben, freilich ohne für diese Arbeit die 2 CP zu erhalten.
(3) als Pflichtveranstaltung im `alten´ Lehramtsstudiengang (= C1, C2, C3, C4)
(4) als Veranstaltung für Erasmus-Studierende und andere Gaststudierende
Der Erwerb des vorgeschriebenen Teilnahmescheins (und bei 1. und ggf. 5. der zugeordneten 2 Kreditpunkte) setzt in allen 4 Nutzungen die regelmäßige Teilnahme und eine auf die Vorlesungsthemen bezogene Vor- und Nachbereitung voraus; zu dieser individuellen Arbeit gehört die Lektüre eines Basistextes (= Kernlehrplan "Deutsch" Gym NRW); (bitte downloaden unter: http://db.learnline.de/angebote/kernlehrplaene/text.jsp?kap=0&doc=d-gy).

Literaturhinweis:
Kämper-van den Boogaart (Hrsg.) (2003): Deutsch-Didaktik. Leitfaden für die Sekundarstufe I und II. Berlin.

Kontakt

Ruhr-Universität Bochum
Germanistisches Institut
GB 4/151
44780 Bochum

Tel: 0234/32-25086

Email : dorothee.lindemann[at]rub.de