Lehre im Sommersemester 2010

050441 Grundkurs Germanistische Mediävistik, Teil 2

Grundkurs, 2 SWS
Di 14-16 Uhr, GBCF 04/516

Start: 20.04.2010

Im Zentrum der Übung steht die Übersetzung mittelhochdeutscher Texte: Sie ist Ausgangspunkt jeder literaturwissenschaftlichen Interpretation. Zudem schult die Übersetzungsarbeit das Syntaxverständnis sowie die sprachliche Ausdrucksfähigkeit auch bezüglich der Gegenwartssprache. Ziel der Übung ist es, Ihnen die Fertigkeit zu vermitteln, historische Texte des Deutschen selbständig zu erschließen.

Leistungsnachweis: Testate während des Semesters und Abschlussklausur am Ende des Semesters (in der Zeit des Plenums: Di 12-14).

Arbeitsmaterialien:
Beate Hennig, Kleines Mittelhochdeutsches Wörterbuch, 5. durchgesehene Aufl., Tübingen 2007, oder Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 38. Aufl., Stuttgart 1992 (oder eine andere Auflage). Weitere Arbeitsmaterialien (Texte, Grammatik u.a.m.) werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.

Besondere Vorkenntnisse sind für diesen Kurs nicht erforderlich. Wessen Syntaxverständnis aber nicht (mehr) ganz so sicher ist, dem sei folgende Literatur empfohlen: Karin Pittner, Judith Berman: Deutsche Syntax. Ein Arbeitsbuch. 2. Aufl., Tübingen 2007. Für unseren Kurs wichtig sind die Kap. 2, 3 und 7.
Wir verweisen auch nachdrücklich auf das kostenlos im Internet zur Verfügung stehende Lernmodul L;nkolon; vorbereitend vor dem Studium sollten Sie die Lerneinheit "Grammatik" absolvieren.

Sprechstunde in der Vorlesungszeit: Do., 16-17 Uhr, in GB 3/40

Die VSPL-Grundkursanmeldung findet in der Zeit von Mo, 12. April 2010, (10h) Uhr bis Mi, 14. April 2010 (12h) per Zuteilungsverfahren statt. Die Anmeldung ist NUR in diesem Zeitrahmen möglich und die Kurszuteilung ist verbindlich!

Modul: Grundkursmodul Germanistische Mediävistik


050454 Grammatikwerkstatt Mittelhochdeutsch

Übung, 2 SWS
Di 12-14 Uhr, GABF 04/414

Start: 20.04.2010

B.A-Studierende haben zuweilen den Eindruck, dass sie im Grundkursmodul zwar den "Führerschein" machen, aber dennoch nicht in der Lage sind "zu fahren": Der Umgang mit mittelhochdeutschen Texten fällt schwer. Die Sprachreflexion ist auch im M.A.-Studium oft von untergeordneter Bedeutung, und damit bleibt die Relevanz des 'mediävistischen Spezialwissens' vielfach undiskutiert und entsprechend im Dunkeln. Von daher erklärt sich die Idee, unter Rekurs auf das Konzept der "Grammatik-Werkstatt", das für den Unterricht in der Sekundarstufe I und II entwickelt wurde, am Beispiel des Mittelhochdeutschen im diachronen Vergleich den Aufbau und das Durchsichtigmachen von Grammatik zu diskutieren und so die Relevanz einer historischen Sprachstufe in der Sprachdidaktik zur Disposition zu stellen. Nachdem im Grundkursmodul in der Regel die mhd. Grammatik deduktiv-systematisch gelehrt und gelernt wurde, sollen die Teilnehmer hier Gelegenheit haben, ein induktives, situationsorientiertes Konzept zu erproben und so durch eigene Erfahrung zu entscheiden können, in welchen Kontexten welche Modell sinnvoll eingesetzt und genutzt werden kann. Auf diese Weise sollen fachliche wie didaktische Kompetenz gleichermaßen gefördert werden.

Studierende des M.Ed. können diese Veranstaltung mit reduziertem Workload (1 CP), d.h. halbsemestrig (1. Semesterhälfte) besuchen.

Voraussetzung für die Teilnehme ist ein abgeschlossenes Grundkursmodul Mediävistik.

Textgrundlage (soll zur 1. Sitzung gelesen sein):
Wolfgang Menzel, Theorie und Praxis eines prozessorientierten Grammatikunterrichts für die Primar- und Sekundarstufe. Seelze-Velber 1999 u.ö.

Module:
Sprache und Literatur des Mittelalters
Sprache und Text
Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik: Sprachreflexion im Deutschunterricht


050570 Historische Sprachstufen im Deutschunterricht

Übung, 1 SWS
Di 16-18 Uhr (halbes Semester: 20.04.-01.06.2010), GABF 04/414

Start: 20.04.2010

Als historische Sprachstufen gelten Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch. Zumindest das Mittelhochdeutsche gehört bis heute zu den Gegenständen, die im Deutschunterricht angesprochen werden. Die Übung diskutiert ein neues Modell der Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte und auf dieser Basis exemplarisch Ziele und Konzepte für die Behandlung des Gegenstandes im Deutschunterricht.

Arbeitsgrundlage für die Übung ist ein Reader.

Modul: Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik: Sprachreflexion im Deutschunterricht


050571 Historische Sprachstufen im Deutschunterricht

Übung, 1 SWS
Di 16-18 Uhr (halbes Semester: 08.06.-13.07.2010), GABF 04/414

Start: 08.06.2010

Als historische Sprachstufen gelten Althochdeutsch, Mittelhochdeutsch, Frühneuhochdeutsch. Zumindest das Mittelhochdeutsche gehört bis heute zu den Gegenständen, die im Deutschunterricht angesprochen werden. Die Übung diskutiert ein neues Modell der Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte und auf dieser Basis exemplarisch Ziele und Konzepte für die Behandlung des Gegenstandes im Deutschunterricht.

Arbeitsgrundlage für die Übung ist ein Reader.

Modul: Sprachwissenschaft / Sprachdidaktik: Sprachreflexion im Deutschunterricht


050555 Ringvorlesung: Deutschunterricht heute

Ringvorlesung, 2 SWS
Do 16-18 Uhr, HGB 10 (Ausnahme: 06.05.2010 im HZO 40)

Start: 22.04.2010

Die Ringvorlesung dient der fachdidaktischen Orientierung aller (zukünftigen) Lehramtsstudierenden über aktuelle Fragen und Perspektiven des Deutschunterrichts und der Deutschlehrerausbildung. Sie soll den Studierenden helfen, ihr weiteres Studium klarer und wirksamer für die Vorbereitung auf die spätere Arbeit als Lehrer/in zu nutzen. Zugleich lernen die Studierenden die für Fachdidaktik zuständigen Lehrenden des Germanistischen Instituts kennen.
Diese Ringvorlesung Fachdidaktik können bzw. sollen Sie in folgenden Studiengängen nutzen:
(1) als "Freie Veranstaltung" (für 2 CP) im B.A.-Studiengang "Germanistik", wenn Sie beabsichtigen, nach dem B.A.-Examen das Master-Lehramtsstudium zu absolvieren.
(2) als nachzuholende Pflichtveranstaltung im 1. Semester des Master of Education "Deutsch", wenn Sie die Ringvorlesung noch nicht im B.A.-Studium besucht haben, freilich ohne für diese Arbeit die 2 CP zu erhalten.
(3) als Pflichtveranstaltung im `alten´ Lehramtsstudiengang (= C1, C2, C3, C4)
(4) als Veranstaltung für Erasmus-Studierende und andere Gaststudierende.
Der Erwerb des vorgeschriebenen Teilnahmescheins setzt in allen 4 Nutzungen die regelmäßige Teilnahme und eine auf die Vorlesungsthemen bezogene Vor- und Nachbereitung voraus; zu dieser individuellen Arbeit gehört die Lektüre eines Basistextes (Kernlehrplan "Deutsch" Gym NRW); (bitte downloaden unter: http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/kernlehrplaene-sek-i/gymnasium-g8/deutsch-g8/

Literaturhinweis:
Kämper-van den Boogaart (Hrsg.) (2008): Deutsch-Didaktik. Leitfaden für die Sekundarstufe I und II. Völlige Neubearb., 1. Aufl. Berlin.

Themenprogramm in der ersten Sitzung.

Keine Teilnehmerbegrenzung.

Innerhalb des Anmeldezeitraums ist es gleichgültig, wann Sie sich anmelden.
Bei Nichtinanspruchnahme der Anmeldung sind Sie verpflichtet, sich frühzeitig abzumelden.

Die Anmeldung erfolgt per VSPL in der Zeit vom 08.03.2010 (10.00h) bis 23.04.2010 (16:00h). Es gibt keine Teilnehmerbegrenzung. Innerhalb dieses Anmeldezeitraums ist es gleichgültig, wann Sie sich anmelden.
Bei Nichtinanspruchnahme der Anmeldung sind Sie verpflichtet, sich frühzeitig abzumelden!!


050459 Dil Ulenspiegel

Proseminar, 2 SWS
Do 10-12 Uhr, GB 02/60

Start: 22.04.2010

Der frühnhd. Ulenspiegel erstaunt und irritiert den modernen Rezipienten durch die Derbheit des Erzählten sowie seinen eigenartigen Helden, der naiv-komisch, 'schelmisch', aber auch ätzend destruktiv sein kann, äußerst wandelbar ist und in immer neuen Masken auftritt: Genau dies macht die Faszination der Erzählung aus, provoziert aber auch die Frage nach dem Sinn der Komposition, in der die Historien, wiewohl sie als Einzeltexte durchaus auf ein gemeinsames Schema gebracht werden können, wenig stringent arrangiert zu sein scheinen.
Im Seminar werden wir versuchen, den Ulenspiegel intertextuell auf Basis seiner literarischen Kontexte und der Stoff- und Motivgeschichte zu lesen und zu verstehen. Am Beispiel des Dil Ulenspiegel soll zugleich Einblick gegeben werden in die Sprach- und Mediengeschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein abgeschlossenes Grundkursmodul sowie die Bereitschaft, einen frühnhd. Text zu lesen.

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe, ein LN durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe und eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (2,5 CP) erworben werden.

Literatur:
Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel. Hg. von Wolfgang Lindow. Stuttgart 2001 (Reclam Universal-Bibliothek, Band 1687)

Die Anmeldung erfolgt per VSPL in der Zeit vom 08.03.2010 (10.00h) bis 26.03.2010 (16:00h) per modulbezogenem Zuteilungsverfahren. Bei der Wahl der Wunschseminare sind alle drei möglichen Varianten anzugeben! Bitte informieren Sie sich selbst nach Ablauf der Anmeldefrist frühzeitig in VSPL, ob Sie den Teilnahmestatus erhalten haben! Innerhalb des Anmeldezeitraums ist es gleichgültig, wann Sie sich anmelden. Bei Nichtinanspruchnahme der Anmeldung sind Sie verpflichtet, sich frühzeitig abzumelden!!

Modul: Sprache und Literatur des Mittelalters


050470 Figurenanalyse: Parzival und Gawan

Hauptseminar, 2 SWS
Mi 14-16 Uhr, GABF 04/411

Start: 21.04.2010

Wolframs ‚Parzival' (um 1200) ist der erste deutsche Roman, der zur Weltliteratur zählt. Zu den entscheidenden Neuerungen gehört - neben der Figur des Erzählers - vor allem die Konzeption als Doppelroman: Dem Haupthelden Parzival wird in Form der Spiegelung und des Kontrasts der Artusritter Gawan gegenübergestellt. Am Beispiel dieser beiden Figuren sollen Ansätze der strukturalistischen und kognitiven Erzähltheorie diskutiert und analytisch umgesetzt werden.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein mit LN abgeschlossenes PS im Rahmen des mediävistischen Vertiefungsmoduls.

Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe, ein LN durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe und eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (3 CP) erworben werden.

Zur Einführung empfehle ich:
Joachim Bumke: Wolfram von Eschenbach. 8., völlig neu bearbeitete Auflage 2004 (Slg. Metzler, Band 36).

Textgrundlage:
Wolfram von Eschenbach: Parzival. Nach d. Ausg. Karl Lachmanns revidiert und kommentiert von Eberhard Nellmann . Übertr. von Dieter Kühn. Frankfurt/M.: Suhrkamp/ Insel 2006 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 7).
Matias Martinez, Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. München ²2003 u.ö.

Module:
Autoren und Werke (Germ. Mediävistik)
Literaturwissenschaft / Literaturdidaktik: Literatur und Medien im Deutschunterricht


050469 Wiedererzählen - Retextualisierung - handlungs- und produktionsorientierter Unterricht: Franz Fühmanns Nibelungen"-Nacherzählung" und sein "Szenarium für einen Spielfilm

Hauptseminar, 2 SWS
Mi 16-18 Uhr, GABF 04/411

Start: 21.04.2010

Die älteste erhaltene Verschriftlichung der Nibelungensage ist das um 1200 entstandene Nibelungenlied, das eine ebenso eigenständige wie eigenwillige Erzählfassung des Stoffes bietet. Damit wird eine literarische Tradition begründet, die bis heute an Attraktivität offenbar nichts eingebüßt hat. Allerdings ist das Nibelungenlied selbst in der Rezeptionsgeschichte meist durch die nordische Tradition verdrängt worden, so dass es heute zu den Texten gehört, die "jeder zu kennen glaubt und doch keiner kennt" (Joachim Heinzle). Umso bemerkenswerter ist es, dass gerade Retextualisierungen des 20. Jahrhunderts sich wieder am Nibelungenlied orientieren. An erster Stelle steht hier das fast vergessene Filmkonzept Franz Fühmanns (1973), das dem Textverständnis der Forschung ca. 25 Jahre voraus war und leider nie realisiert wurde: Hier liegt ein großes potenzielles Drehbuch brach. Wesentlich bekannter ist heute dagegen (wieder?) Fühmanns Nacherzählung des Nibelungenliedes (1971), zuletzt 2006 neu aufgelegt und mittlerweile zum 'Schul-Klassiker' avancierte (Das Nibelungenlied. Neu erzählt von Franz Fühmann. Arbeitsheft. Stuttgart: Klett 2007).

Im Zentrum des Seminars steht der erste Teil des Nibelungenliedes, die Ermordung Siegfrieds. Ausgehend von der vergleichenden Lektüre von Nibelungenlied, Fühmann-Nacherzählung und 'Szenarium' sollen Charakteristika der Narrativik herausgearbeitet und Möglichkeiten und Grenzen einer szenischen/ filmischen Umsetzung des Szenariums gerade auch im Kontext Schule diskutiert und praktisch erprobt werden.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein mit LN abgeschlossenes PS im Rahmen des mediävistischen Vertiefungsmoduls.
Ein Studiennachweis (TN) kann durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe, ein LN durch die Mitarbeit in einer Expertengruppe und eine mündliche Prüfung in Verbindung mit einem Thesenpapier (1 CP) oder eine Hausarbeit (3 CP) erworben werden.

Zur Einführung empfehle ich:
Ursula Schulze: Das Nibelungenlied. Stuttgart 1997 (Reclam Universal-Bibliothek 17604)

Textgrundlage:
Das Nibelungenlied. Mhd. / Nhd. Nach dem Text von Karl Bartsch und Helmut de Boor ins Neuhochdeutsche übers. und komm. von Siegfried Grosse. Stuttgart 2002 (Reclam Universal-Bibliothek 644). Alternativ: Karl Bartsch, Helmut de Boor, Roswitha Wisniewski: Das Nibelungenlied, 22. Auf., Wiesbaden 1996 (Deutsche Klassiker des Mittelalters; preiswerteste Ausgabe ohne nhd. Übersetzung, aber mit vielen Worterläuterungen) Das Nibelungenlied. Neu erzählt von Franz Fühmann. München 2006 (auch andere Auflagen können verwendet werden)

Module:
Autoren und Werke (Germ. Mediävistik)
Literaturwissenschaft / Literaturdidaktik: Literatur und Medien im Deutschunterricht


Kontakt

Ruhr-Universität Bochum
Germanistisches Institut
GB 4/151
44780 Bochum

Tel: 0234/32-25086

Email : dorothee.lindemann[at]rub.de