Eine der jüngsten und die kleinste unserer Kohlarten wurde erst vor gut hundert Jahren in der Gegend von
Brüssel kultiviert, trägt deshalb in Belgien, Frankreich und Großbritannien auch den Namen 'Brüsseler
Kohl'.
Die Pflanze Sie wächst im ersten Jahr bis zu einem Meter hoch, geht im zweiten Jahr nach der
winterlichen Kälte in die generative Phase über, entwickelt die Blüte. Die als Gemüse genutzten Röschen
sind die in der Achsel des Stengels sitzenden Triebknospen. Sie bestehen aus zahlreichen dicht auf- und
übereinander liegenden Blättchen, bilden Miniköpfe.
Anbau Schwerpunkt sind die Küstengebiete von Atlantik und Nordsee in Großbritannien, den Niederlanden
und Frankreich. Aus deutscher Erzeugung können nur rund 10 Prozent unseres Bedarfs gedeckt werden.
Die Ernte beginnt Ende August und setzt sich bis in den Januar fort. Rosenkohl verträgt Kälte bis zu minus
12 Grad. Wie Grünkohl wird er süßer und milder im Geschmack, sowie er Frost bekommt.
Sorten Frischmarkt und Industrie verlangen nicht zu große, runde bis hochrunde, feste, geschlossene,
glatte Köpfchen. Sorten, die maschinell geerntet werden, sollen außerdem standfest sein und die Röschen
gleichzeitig entwickeln. Frühe Sorten sind etwas heller als die späteren.
Inhalt Rosenkohl enthält viel Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe und wichtige Mineralien, vor allem
Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium und Eisen. Das macht ihn zu einem hochgeschätzten
Feingemüse von besonderem ernährungsphysiologischen Wert in den Herbst und Wintermonaten.
Zubereitung Vorarbeit: putzen, dabei 2 oder 3 der äußeren Blättchen und den Stengelansatz entfernen, das
Strunkende kreuzweise einschneiden, damit die Röschen schneller und gleichmäßiger garen. Nach dem
Putzen kurz in kaltem Wasser waschen, dann in Salzwasser kochen oder dünsten (15 bis 18 Minuten,
damit die Köpfe noch Biß haben). Soll Rosenkohl zu Fleisch, Geflügel oder Wild gereicht werden, wird er
mit Muskat, Salbei, Basilikum oder Zitrone gewürzt, mit flüssiger Butter oder Sahne übergossen. Der
Kohlgeschmack läßt sich durch Zugabe von etwas Milch im Kochwasser mildern. Rosenkohl eignet sich
auch für Aufläufe, Salate und sogar für salzige Kuchen. Als Delikatesse werden die Röschen mit Maronen
karamelisiert.