Die wichtigsten Regeln stehen in jedem Duden! Zwischen Regelwerk und Wörterverzeichnis findet sich ein Kapitel – online neuerdings kostenpflichtig – »Textverarbeitung«, früher auch als »Regeln für den Schriftsatz« bezeichnet. Hier werden vor allem die kleinen Dinge geregelt, die man schon beim Eingeben eines Textes beachten sollte, Fachleute sprechen von der Mikrotypografie.
Während der Duden stets alle Möglichkeiten nennt gibt typokurz konkrete Ratschläge auf der Basis typografischer Erfahrung. In dieser kostenlosen Anleitung finden Sie eine gute Zusammenfassung typografischen Basiswissens. Sie erfahren dort, welche Abstände wo gesetzt werden, wie man Passagen richtig hervorhebt, wie Ziffern gegliedert werden, welche Anführungszeichen gebräuchlich sind usw. – das alles auf gerade mal zwölf übersichtlichen Seiten.
Der Tabellensatz findet heutzutage wenig Beachtung, oft wird auch in Büchern einfach Kästchen an Kästchen gereiht. Die beste mir bekannte Anleitung zum Satz von Tabellen ist speziell für das LaTeX-Paket booktabs.sty geschrieben. Die dort genannten Prinzipien gelten natürlich auch für Word & Co.
Das wichtigste Element der Makrotypografie ist der Satzspiegel, so bezeichnet man die Verteilung des gedruckten Textes auf der Seite. Seit über 500 Jahren machen sich Drucker über die Probleme von Papierformat und Seitenrand Gedanken. Einen guten Überblick über die historische Entwicklung und Empfehlungen für heute bietet ein Artikel von Markus Kohm, den Sie ganz unten auf seiner Homepage finden.
Für längere Texte gilt grundsätzlich, dass eine Zeile keinesfalls mehr als 75 Zeichen (inkl. Leer- und Satzzeichen) enthalten soll. Ideale Lesbarkeit erreichen Sie bei 60–70 Zeichen pro Zeile. Die Zeilenlänge sollte auch absolut einen Wert von 15 cm nicht überschreiten, damit beim Lesen der Kopf nicht gedreht werden muss. Aus diesen Beobachtungen folgt unmittelbar, dass man auf einer ISO-A4-Seite (früher DIN A4) entweder sehr große Ränder erhält (angenehm für Anmerkungen), oder zweispaltig setzen muss.