TeX war das erste Programm, das den Zeilenumbruch über mehrere Zeilen optimiert hat. Inzwischen haben einige Programme den veröffentlichten Algorithmus kopiert. InDesign beschreibt dieses Verfahren als »Mehr-Zeilen-Setzer« und spricht in einer Werbebroschüre vom »TEX-Vermächtnis«.
Optischer Randausgleich wird in LaTeX durch das Paket microtype eingeführt. Dabei ragen optisch schwache Zeichen, beispielsweise Gedanken- oder Bindestriche, seitich etwas in den Rand hinein, sodass das menschliche Auge die Seitenränder des Blocksatzes als besonders gleichmäßig empfindet.
Der Schriftentwerfer Herrman Zapf hat vorgeschlagen, Blocksatz durch den Einsatz minimal gestreckter bzw. gestauchter Schriften zu perfektionieren, dieses Verfahren nennt sich Herrman-Zapf-Algorithmus. Schon in Gutenbergs Setzkasten lagen verschieden breite Lettern um einen gleichmäßigen Grauwert zu ermöglichen – ein Verfahren, das danach lange Zeit als zu aufwändig galt. pdfLaTeX berechnet während des Setzens die benötigten Schriftbreiten und erreicht so durch Mehr-Zeilen-Setzer, optischen Randausgleich und Herrman-Zapf-Algorithmus fast perfekten Blocksatz.
LaTeX bietet neben typographischer Perfektion ein breites Repertoire um die Erstellung wissenschaftlicher Texte zu unterstützen. Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Literaturverzeichnis, und Index werden automatisch erstellt und aktualisiert.
LaTeX erzeugt mit dem hyperref-Paket interaktive PDF-Dateien mit Bookmarks und aktiven Querverweisen. Mehrfache Fußnotenapparate sind genauso leicht umzusetzen wie parallele Spalten oder Seiten für zweisprachige Ausgaben. Auch umfangreiche Dateien jenseits von 500 Seiten werden problemlos verarbeitet. Um TeX-Dateien zu lesen und zu bearbeiten, reicht jeder beliebige Rechner, der in den letzten 30 Jahren hergestellt wurde. TeX ist bekannt für seinen unübertroffenen Formelsatz.
Die Programmierbarkeit macht LaTeX zur idealen Anwendung für Serienbriefe und automatisch generierte Dateien, etwa Fahrplanauskünfte oder Seminarscheine.
Nicht zuletzt ist LaTeX kostenlos und wird ständig weiterentwickelt. Um zu sehen, was LaTeX sonst noch alles kann, empfehle ich einen Blick in den Ausstellungsraum der weltweiten TeX-Benutzer.