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Umweltverträglichkeitsprüfung

Oosterweelverbinding, Antwerp, Belgium

Der Hafen von Antwerpen, einer der größten Häfen der Welt, ist Dreh- und Angelpunkt für nationalen und internationalen Transport. Wie in vielen größeren Städten sind Verkehrsbelastungen ein tägliches Problem. Allerdings haben diese Belastungen in letzter Zeit Größenverhältnisse angenommen, die ernstlich lokales, nationales und internationales Wirtschaftswachstum erschweren und schlimme Gesundheits- und Wohnbedingungen herbeiführen. Um dieses Problem zu lösen sind viele Maßnahmen vorgeschlagen worden (Ausweitung der öffentlichen Verkehrsmittel, Aufwertung der Wohnlichkeiten und Fertigstellung des letzten Viertels der Umgehungsstraße um Antwerpen herum). Besonders dieser letzte Vorschlag, bei dem eine große sechsspurige Autobahn mit vielzähligen Fahrtrassen und Tunneln durch, vorbei, unter und über natürliche Gebiete, einem europäischen Vogelschutzgebiet (Blokkersdijk), einem Ramsar-Gebiet (de Schelde) und einem dicht besiedelten Stadtteil konstruiert werden soll, wird gleicherweise von den Medien als auch von Politikern genau beobachtet.

In einem Bericht über umweltbedingte Auswirkungen habe ich eine Vielzahl der verschiedenen Wirkungen, die eine Straße auf die Natur haben kann, analysiert. Unter anderem wurden folgende Aspekte ermittelt:

  • Verlust von Lebensräumen
  • Grenzwirkungen
  • Verkehrmortalität
  • Schadstoffbelastungen
  • Umgehungen
  • Lärmbelästigungen
  • ...

Kombination von Ökologie und Wirtschaftlichkeit

Auf den Verlust von Lebensräumen wurde während und nach der Konstruktion Rücksicht genommen mitsamt temporären und permanenten Auswirkungen wie z.B. dem Grundwasserspiegel, den Änderungen der Bodenarten, etc.... Ebenso waren die Beeinträchtigungen während und nach der Konstruktion ein wichtiger Faktor mitsamt den Auswirkungen, die von Geräuschen und Lichtern herbeigeführt werden. Auf Grund der Bedeutung dieses Projektes und der Projektfläche (sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch) wurde zu Beginn der Planungsphase das Fachwissen eines Ökologen herangezogen. Dies ermöglichte ergiebige Besprechungen in jeder Phase des Projektes:

  • von der Positionierung der temporären Arbeitsplätze verbunden mit der Umnutzung von gängien Bepflanzungen zu Laubbaumwäldern
  • zu der Positionierung der eigentlichen Straßen, um besonders nützliche und empfindlichen Gebiete zu schützen,
  • die Wiederverwendung von freistehendem und überwuchertem Beton, um die umliegenden Naturreserven aufzubessern und Materialkosten zu sparen
  • die Nutzung von überschüssiger Erde zur Gestaltung von effektiven Lärmschutzwänden
  • die Aushebung von Sandeinlagen aus dem Watt, wiederum um Material- und Transportkosten zu sparen und zur Gestaltung nützlicher Lebensräume
  • und vieles mehr...

Dieses Projekt zeigt, dass durch eine Integration von ökologischen Experten in den Planungsprozess nicht nur die gesamten Auswirkungen drastisch reduziert werden können, sondern eine Situation mit Gewinnen auf beiden Seiten zwischen Wirtschaftlichkeit und Ökologie aufgezeigt werden kann und Wirtschaftlichkeit und Ökologie Hand in Hand gehen können.