Hinweis
Leider ist der Host-Server von AStA-Watch zur Zeit ausgefallen. Wir
berichten so lange unter dieser Adresse weiter und hoffen, dass bald
wieder alle funktionen unter astawatch.blogy.de zur Verfügung
stehen.
Weblinks » bo-alternativ.de
» Linke Liste
» Alternative Liste
» Protestkomitee
» bsz
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AStA-Personalkarussell:
Durchlauferhitzer und Listenwechsel
Auch wenige Wochen vor Beginn der vorlesungsfreien Zeit kommt der
AStA personaltechnisch nicht zur Ruhe. Nach Informationen des Nachrichtenportals
bo-alternativ
ist der AStA-Referent Christian Anders zum Juso-Vorsitzenden im Unterbezirk
Bochum gewählt worden und will seine Ämter an der Uni niederlegen.
Die Grünen verlieren laut der kleinsten AStA-tragenden Gruppe, der
"Liste", gleich zwei Ämter.
Der Posten eines Presse- und Öffentlichkeitsreferenten, der nach dem
Rücktritt
von Christian Michalak vakant war, wird nicht von den Grünen,
sondern von der "Liste" neu besetzt. Außerdem hat die AStA-Ökoreferentin
Corinna Seidel die Grüne Hochschulgruppe verlassen und ist zu der
"Liste" gewechselt.
Partei-Arbeit attraktiver für Parteienlisten?
Sollten sich die Berichte über den Rücktritt von Christian Anders
bestätigen, dann würde der AStA nicht nur den einzigen Referenten
verlieren, der sich bisher regelmäßig und intensiv an dem Protestcamp
gegen Studiengebühren beteiligt hat. Christian Anders wäre nach Christian
Michalak (Grüne) auch schon der zweite AStA-Referent, der mitten in
der Amtszeit die studentische Arbeit hinschmeißt, um sich vollständig
der Mutterpartei zu widmen. Die parteiunabhängigen Listen, die bis
zum Februar den AStA gestellt haben, hatten schon damals befürchtet,
dass eine von rot-grün und dem CDU-nahen RCDS gewählte Studierendenvertretung
zum Durchlauferhitzer für junge ParteifunktionärInnen wird, und dass
die AStA-Arbeit darunter leidet.
Kein Personal für den AStA
Dass die Grünen zwei weitere ReferentInnenposten verlieren, verstärkt
den Eindruck, dass die Gruppe mit der Arbeit im AStA überfordert ist.
Schon zu Beginn der Amtszeit hatten die Grünen auf den AStA-Vorsitz
und das Finanzreferat verzichtet, obwohl sie mit sieben Sitzen im
Studierendenparlament die stärkste Liste der neuen AStA-Koalition
waren. Die jetzigen Oppositionslisten hatten übrigens neun (alternative
liste) und ebenfalls sieben Sitze (Linke Liste) erreicht.
Überfordert, aber dennoch postengierig
Sicherlich ist es nach dem Debakel
im Öffentlichkeitsreferat zu begrüßen, dass die Grünen keinen
weiteren Versuch unternehmen, den Posten mit eigenen Leuten zu besetzen.
Wir fragen uns aber, wieso die grünen AStA-ReferentInnen noch zusätzlich
zu weiteren
Ämtern kandidieren, wenn die Personaldecke noch nicht einmal für
die ernsthafte AStA-Arbeit ausreicht.
Mit diesen Problemen schlittert der rot-grüne Minderheiten-AStA
in die vorlesungsfreie Zeit. Währenddessen mehren sich die Zeichen,
dass die AStA-Listen nicht auf das Angebot
der Alternativen Liste eingehen wollen, zügig über einen stabilen
Bündnis-AStA gegen Studiengebühren zu verhandeln. Für die Bochumer
Studierendenschaft sind das keine guten Aussichten.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 10.07.2005 18:00:2
Gremienwahlen: Grüner Egoismus
Am Dienstag, den 05. Juli finden von 9 bis 15 Uhr an der Ruhr-Uni
die Gremienwahlen statt. Wir fordern alle studentischen AStA-Watch-LeserInnen
auf: Geht wählen, das ist in diesem Jahr besonders wichtig (siehe
auch hier)!
In der Vergangenheit war es üblich, dass sich die studentischen Gruppen
an der Uni auf eine gemeinsame Kandidatur auf der Liste der Fachschaften
(Liste VV) einigen. Um gegenüber den anderen Fraktionen (ProfessorInnen,
Mitelbau, MitarbeiterInnen) stark zu sein, ist es wichtig mit einer
Stimme zu sprechen. Lediglich der rechts-konservative RCDS kandidiert
regelmäßig gegen das breite Bündnis aus den Fachschaften. Auch in
diesem Jahr haben viele Listen auf eigene Kandidaturen verzichtet:
Mitglieder der Alternativen Liste, Linken Liste und auch der AStA-tragenden
RUB-Rosen kandidieren gemeinsam mit vielen FachschafterInnen auf der
Liste VV.
Grüner Egoismus
Wir haben bereits darüber berichtet, dass die
Grünen den Konsens gebrochen haben und im Wahlkreis I (GA-Gebäude,
WiWi und SoWi) mit einer eigenen parteinahen Liste gegen die Fachschaften
kandidieren. In allen vier Wahlkreisen tritt zudem die CDU-Hochschulorganisation
RCDS zusammen mit der Liberalen Hochschulgruppe an. Viele können den
Schritt der Grünen nicht nachvollziehen, zumal die gesamte grüne Liste
vollständig aus gegenwärtigen oder vor kurzem zurückgetretenen AStA-ReferentInnen
besteht. Dass AStA-ReferentInnen für den Senat kandidieren, war bisher
nicht üblich, schließlich brauchen beide Ämter volle Aufmerksamkeit.
Wählen gegen Ämterhäufung
Wer also für die Grüne Liste stimmt, sorgt dafür, dass AStA-ReferentInnen,
die schon jetzt einen überforderten Eindruck machen und vielen Aufgaben
nicht nachkommen, noch zusätzliche Ämter bekommen - während engagierte
FachschafterInnen, die ihre volle Arbeitskraft für die studentische
Interessensvertretung in den Gremien einsetzen könnten, unter Umständen
leer ausgehen. Gerade wenn es darum geht, möglichst viele Leute in
die hochschulpolitische Arbeit einzubinden, ist die von den Grünen
angestrebte Änterhäufung höchst problematisch.
AStA-Information und Wahlwerbung
Welche Interssenskonflikte entstehen können, das ist schon deutlich
geworden: Die Spitzenkandidatin der Grünen (AStA-Referentin Jennifer
Jaros) hat es sich am Montag nicht nehmen lassen, gleichzeitig die
neutralen Wahlinformations-Flyer des AStA und das Wahlwerbe-Flugblatt
der Grünen zu verteilen. Beide Publikationen wurden aufeinander oder
nebeneinander gelegt und so die neutralen AStA-Informationen mit der
grünen Wahlwerbung verknüpft. Eine Trennung zwischen AStA-Arbeit und
parteiischer Aktivität für die grüne Liste war bei Jennifer Jaros
während der Verteil-Aktion nicht zu erkennen.
Ins Bild passt auch, dass Jaros die AStA-Information nur in der G-Reihe
verteilt hat. In den anderen Gebäudereihen sind zwar auch Gremienwahlen,
aber da kandidieren die Grünen ja nicht - die AStA-Information scheint
dort also nicht nötig zu sein.
Wo genau du wählen kannst, hängt von deinem Fach ab. Die Alternative
Liste hat für euch einzeln aufgeschlüsselt, wer wo wählen darf:
http://www.al-bochum.net/gremienwahlen_an_der_rub_article217.html
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 04.07.2005 18:30:25
Der RCDS und seine Skandale
oder: Im Glashaus mit Steinen werfen
Auf der Homepage des rechts-konservativen RCDS Bochum führen die
Nachwuchs-PolitikerInnen einmal mehr vor, wie man sich scheinheilig
echauffieren kann. Nachdem der AStA der Universität Duisburg-Essen
dem dortigen Protestcamp gegen Studiengebühren finanzielle Unterstützung
zugesgagt hat, erklärt der Landesvorsitzende und Mitglied des Bochumer
Studierendenparlaments Roman Scheuschner: "Die mehr als fragwürdige
Verwendung studentischer Gelder erstaunt uns kaum noch, dies scheint
bei linksgeführten Asten die Regel zu sein."
Wir meinen: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.
Zwar ist klar, dass die CDU-Jugend den Widerstand gegen die CDU-Gebührenpläne
diskreditieren will. Aber anstatt die Unterstützung einer aktiven
studentischen Initiative als "fragwürdig" darzustellen, wäre ein Blick
auf das eigene Finanzgebaren dringend angebracht. Roman Scheuschner
und der RCDS Bochum sind selbst bis zum Hals in die zunächst verheimlichten
Finanzjonglagen des rot-rünen Bochumer Minderheiten-AStAs verstrickt.
Falsche Empörung
Wie wir berichtet haben, hat sich der rot-grüne Minderheiten-AStA
seine Mehrheit im Studierendenparlament insgesamt knapp 30.000 Euro
kosten lassen: Sechs extra neu geschaffene Stellen im Service-Referat
sowie in Druckerei und Copy-Shop wurden entgegen anderslautender Versprechen
nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern unter der Hand an Mitglieder
des RCDS vergeben - eine davon an Roman Scheuschner. Diese finanzielle
Begünstigung war offenbar der Preis, für den die nötigen Stimmen zur
Wahl des Minderheiten-AStAs zu kaufen waren.
Mittendrin statt nur dabei
Während der AStA das zunächst leugnete und nur von "unbezahlten Praktika"
sprach, konnte die Opposition auf einer Sondersitzung des Studierendenparlaments
die finanzielle Begünstigung nachweisen. Später gab der AStA-Vorsitzende
Kolja Schmidt sogar zu, dass ohne die zugeschanzten 28.800 Euro die
gegenwärtige AStA-Koalition nicht
zustande gekommen wäre.
Es zeugt von kreativem, aber politisch fatalem Denken, wenn einerseits
der Stimmenkauf im Bochumer Studierendenparlament durch Begünstigung
bei Stellenvergabe erst vertuscht und dann gerechtfertigt wird, andererseits
die Unterstützung einer studentischen Initiative angeblich ein Skandal
ist. Diese Form von Realitätsbeugung im eigenen Denken ist für den
Bochumer RCDS allerdings nichts Neues: Schon vor einiger Zeit haben
wir berichtet, wie ein führendes RCDS-Mitglied auf seiner Homepage
Korruption
in Millionenhöhe verharmlost.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 01.07.2005 16:50:6
Schlimmer geht immer: AStA macht
Uni-VV zur Farce
Vor zwei Wochen hatten wir berichtet, dass die Uni-Vollversammlung
einen Anti-Gebühren-Antrag des rot-grünen AStAs abgelehnt und stattdessen
eine Resolution
gegen jede Form von Studiengebühren mit einer Distanzierung vom CDU-nahen
RCDS verabschiedet hat (siehe hier).
Während die VV vor zwei Wochen noch für die Proteste ermutigend über
die Bühne ging, machte der AStA aus der heutigen Vollversammlung eine
Farce.
Von der Moderation wurden die Studierenden streckenweise wie unselbständige
Kinder behandelt, und der AStA-Vorsitzende Kolja Schmidt hat vehement
einen Antrag unterstützt, der entgegen allen bisherigen Beschlüssen
erklärte, die Studierenden der RUB würden Studiengebühren zwar generell
ablehnen, sich aber „nachgelagerten Studiengebühren nicht verschließen,
so lange in diesem Fall für die Generationengerechtigkeit gesorgt
wird“.
"Generationengerechte" Studiengebühren?
Weiter heißt es in dem letztendlich von einer übergoßen Mehrheit abgelehnten
Antrag:
„Die Politik wird daher aufgefordert, alle
HochschulabsolventInnen, die in Zeiten defizitärer öffentlicher Haushalte
(also seit 1957) studiert haben, nachträglich Studiengebühren gemäß
ihrer Leistungskraft entrichten zu lassen. Wir schlagen hierfür die
Zahlung von zwei brutto Monatsgehältern vor, die steuerlich nicht
abzugsfähig zu entrichten sind. Sollte diese Form der nachgelagerten
Studiengebühren aufgrund von rechtlichen Bestimmungen nicht möglich
sein, fordern wir die Einführung einer AkademikerInnensteuer, die
nach Einkommen gestaffelt zwischen 1-5 % des Bruttoeinkommens betragen
sollte. Diese Steuer soll erst bei denjenigen AbsolventInnen erhoben
werden, die mehr als 1500 Euro Nettoeinkommen pro Monat aufweisen
können.“
Parteiisches Podium
Auffällig war, wie der AStA den Beschluss möglichst ohne lange Diskussionen
durchzusetzen versuchte: In der Anmoderation wurde behauptet, zu dem
Antrag habe es auf der vergangenen Vollversammlung schon einen Konsens
gegeben, so dass die Verabschiedung nur eine „Hausaufgabe“
wäre, die schnell zu erledigen sei. In Wirklichkeit hatte lediglich
ein Dozent (kein Studierender) seine Forderung nach nachlaufenden
Studiengebühren vorgetragen. Weil es für den eloquenten Redebeitrag
und spitze Formulierungen Beifall gab, sah der AStA darin auch ohne
inhaltliche Aussprache eine Abstimmung, obwohl die nach ausführlicher
Diskussion verabschiedete Resolution
inhaltlich das Gegenteil der zitierten Passagen aussagt.
Mehrheit dagegen
Die überwiegende Mehrheit der RednerInnen haben sich heute in der
Plenumsdiskussion vehement gegen den Antrag ausgesprochen, weil er
inhaltlich falsch sei und den Protestierenden an den anderen Unis
in den Rücken falle. Dabei ließen es sich die AStA-Mitglieder auf
dem Podium nicht nehmen, einzelne Resolutions-kritische Redebeiträge
in ihrem Sinne zu kommentieren, anstatt eine offene unkommentierte
Diskussion nach der RederInnenliste zuzulassen.
Vollversammlung nur ein Kindergarten?
Auch sonst zeugte das Auftreten des AStA von einer arroganten Haltung.
Einmal wurde die Diskussion sogar von dem moderierenden AStA-Referenten
unterbrochen, der die „gelangweilten Gesichter“ im Plenum
kritisierte und ausführlich erklärte, man müsse noch „ein wenig,
vielleicht ein, zwei Sesamstraßen“ durchhalten, dann könne man
weiterspielen und Revolution machen. Dass gewählte AStA-VertreterInnen
in dieser peinlichen und abwertenden Form mit einer Vollversammlung
umgehen, ist in der Vergangenheit noch nicht vorgekommen.
Dass eine überdeutliche Mehrheit trotz gegenteiliger Einflussnahme
durch das Podium den Resolutionsantrag abgelehnt hat, macht deutlich,
dass die Bochumer Studierendenschaft weiterhin für ein gebührenfreies
Studium ohne wenn und aber eintritt. Durch ihr Verhalten und den Umgang
mit dem Versammlungsplenum hat die Bochumer Studierendenvertretung
aber einmal mehr dazu beigetragen, dass sich Viele von diesem AStA
beim Thema Studiengebühren nicht vertreten fühlen.
Zum weiterlesen: Mehr über den AStA und sein Verhältnis zu den Anti-Gebührenprotesten
gibt es hier,
hier
und hier.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 28.06.2005 18:10:20
Camp-Unterstützung: ReferentInnen
enthalten sich schon wieder!
Der AStA setzt die halbherzige (Nicht-)Unterstützung der Proteste
gegen Studiengebühren fort. Auf der vergangenen AStA-Sitzung hat das
Protestkomitee beantragt, dass der AStA einen preiswerten Computer
für das Protestcamp auf dem Uni-Campus anschafft. Insgesamt 289 Euro
sollte das Gerät kosten. Das Komitee hat auch klargemacht, dass es
bereit ist, die Computer-Leihgabe nach Beendigung der Proteste an
den AStA zurückzugeben. Der AStA hat dem Antrag trotzdem nicht entsprochen.
Die Anti-Gebühren-AktivistInnen haben um diese infrastrukturelle Unterstützung
gebeten, damit sie die Camp-Arbeit besser organisieren und Flugblätter
bzw. Infomaterial verfassen können. Außerdem könnte die Protest-Homepage
einfacher aktualisiert und mit anderen Protestierenden besser kommuniziert
werden.
Maßstäbe setzen
Das einmalig für den Computer beantragte Geld beträgt weniger als
ein Achtel der Summe, welche der AStA monatlich (!) an RCDS-Mitglieder
als Gegenleistung für ihre Kooperation im Studierendenparlament bezahlt
(siehe hier).
Bei einem Haushalt von 1,3 Millionen Euro und ausreichenden Mitteln
für Neuanschaffungen sollte es kein Problem sein, diese verhältnismäßig
kleine aber wichtige Investition für die Proteste zu tätigen.
Wird diese Amtszeit zum Enthaltungs-Marathon?
Nach der Diskussion stimmten sechs AStA-ReferentInnen für den Antrag,
einer dagegen und sechs weitere ReferentInnen enthielten sich. So
kam eine Mehrheit nicht zustande. Dass sich Mitglieder der AStA-tragenden
Listen bei einer Entscheidung zu den Studiengebühren-Protesten enthalten,
ist kein Einzelfall. Schon auf der vergangenen Sitzung des Studierendenparlaments
hat sich die Mehrheit der rot-grünen ParlamentarierInnen enhalten,
als die Vollversammlungs-Resolution gegen Studiengebühren bestätigt
werden sollte (siehe hier).
Von der Wirkung her gibt es in beiden Fällen keinen Unterschied zwischen
Nein- und Enthaltungs-Stimmen: Wenn nicht genug Ja-Stimmen abgegeben
werden, gilt ein Antrag als abgelehnt.
AStA-Kunstturnen
Offensichtlich ist der Spagat, den die AStA-Listen wagen müssen, größer
als bisher angenommen. Im Wahlkampf hatten sich die AStA-Listen noch
eindeutig gegen Studiengebühren ausgesprochen. Viele aus den parteiunabhängigen
Oppositionslisten hatten gehofft, dass der rot-grüne AStA wenigstens
gegen die konkreten CDU-Gebührenpläne mit aller Kraft kämpfen würde.
Ein solcher Einsatz geht aber nur von wenigen Einzelpersonen wie dem
AStA-Referenten Christian Anders aus, während AStA-Vorstand und viele
andere ReferentInnen eher als Bremsklotz wirken. Durch die Enthaltungen
und die Gegenstimme wurde einmal mehr eine wichtige Entscheidung mindestens
verschleppt. So schadet der AStA der studentischen Bewegung, während
gleichzeitig die demonstrative Zustimmung eines RUB-Rosen-Kandidaten
zu den CDU-Studiengebühren für Schlagzeilen sorgt (siehe hier).
Einmal mehr wird klar, dass sich die gegen Studiengebühren aktiven
Studierenden nicht wie in den vergangenen Jahren gewohnt auf die Unterstützung
des AStAs verlassen können. Mindestens eine wichtige Woche lang steht
das Protestcamp weiter ohne eigene technische Infrastruktur da. Auf
der kommenden AStA-Sitzung wollen die StudentInnen des Protestcamps
wieder ihre Argumente vorbringen und hoffen auf eine andere Entscheidung.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 26.06.2005 02:05:44
Nicht nur eine Stilfrage: AStA pöbelt ordinär rum
Wir haben darüber berichtet, dass der rot-grüne AStA
zu schlechtem Stil und Kraftausdrücken neigt: AStA-Referent Christian
Anders hat in einer Mail an AStA-Watch Diskussionen im Studierendenparlament
als „Kindergartenscheiße“ bezeichnet,
und der Service-Referent Justin Lücke hat die Initiativen, die
das Internet-Portal bo-alternativ nutzen, mit einer gefälschten
Internet-Seite verunglimpft. Schlimm genug, aber das Kulturreferat
setzt noch einen drauf.
AStA-Watch-LeserInnen haben uns auf das aktuelle Programmheft des
Kulturcafés aufmerksam gemacht. Auf der ersten Seite ist dort
zu lesen: „Diesen Monat geht ein dicker Fickfinger an alle,
die das Campusfest schlechtreden wollen. (Wir und 15000 Andere hatten
ne Menge Spaß, also heult anderswo rum!)“
„Fickfinger“, „Trottel“ und „damliche
Soundtechniker“
Diese sachliche Replik ist offensichtlich die Antwort auf die AStA-Watch-Artikel,
die nicht das von der Uni veranstaltete Campusfest im Ganzen, sondern
nur Teile des AStA-Programms und der Organisation kritisiert hat.
Die Nerven scheinen im AStA blank zu liegen. Weitere Beschimpfungen
sind ähnlich derb:
Auf der gleichen Programmheft-Seite ist ein langer Abschnitt mit der
Überschrift „Wir danken NICHT“ zu finden. Wir haben
den Eindruck, dass im Kulturreferat alle verbalen Sicherungen durchgebrannt
sind. Explizit nicht gedankt wird dort den „Bier-Ranschlepp-Trotteln
(ZUUUUUU Langsam!)“ und dem „dämlichen Soundtechniker
(Klopf- und Kratzgeräusche gehören NICHT zum TRACK, Trottel!)“.
Ebenfalls Undank bekommt die Linke Liste ab, genauso wie ein paar
mit Initialien abgekürzte Personen sowie ein Diskjockey und jemand,
der angeblich eine Kaffeemaschine "geschrottet" hat.
Die AStA-tragenden Listen stellen sich mit diesen
öffentlichen Beschimpfungen selbst als einen peinlichen und überforderten
Haufen dar. Das ist aber nur eine Seite der Medallie. Wer so ordinär
in der andere beschimpft, kann von niemandem erwarten, ernst genommen
zu werden. Das schadet der Studierendenschaft insgesamt, und damit
nicht zuletzt den gegenwärtigen Protesten gegen Studiengebühren.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 22.06.2005 18:06:247
AStA-Krise: Referenten-Rücktritt immer wahrscheinlicher
Immer mehr Einzelheiten weisen darauf hin, dass die Berichte
über den Rücktritt des AStA-Pressereferenten Christian Michalak (Grüne)
der Wahrheit entsprechen. Seit Samstag ist die Internet-Seite,
auf der bis vor Kurzem die Namen und Kontaktdaten für das Presse-
und Öffenlichkeitsreferat zu finden waren, gelöscht. Eine offizielle
AStA-Stellungnahme bleibt weiterhin aus.
Natürlich kann es sich auch um einen unwahrscheinlichen Zufall handeln,
dass gerade jetzt dieser Teil des ohnehin dürftigen AStA-Internet-Angebotes
ausfällt. In der Vergangenheit hatte der AStA auch behauptet, dass
die eigene Internet-Seite über viele Wochen hinweg deshalb nicht aktualisiert
worden ist, weil es "technische Probleme" gegeben habe – ein
sehr weit dehnbarer Begriff. Wir haben den Eindruck, dass die Probleme
eher im AStA selbst liegen.
Pressearbeit liegt seit Monaten brach
Die einzige Presse-Info auf der Homepage des aktuellen AStAs ist diese
pdf-Datei zum Videofestival, über die wir schon vor
zwei Wochen berichtet haben. Auch auf der am Samstag aus dem Netz
verschwundenen Seite des Pressereferats war keine einzige Presseerklärung
zu finden.
Infos nur im Internet-Archiv
Wer Informationen darüber erhalten will, wie die Öffentlichkeitsarbeit
in der Bochumer Studierendenschaft funktionieren kann, der/dem empfehlen
wir einen Blick auf die Seiten des AStAs aus den Zeiten vor rot-grün.
Im Internet-Archiv der WayBackMachine
sind hier
und hier
die Presseerklärungen aus den Jahren 2003 und 2004 zu einem großen
Teil archiviert. (Stand des Archivs: Oktober 2004)
AStA-Watch fordert die Studierendenvertretung auf, endlich klar
Schiff in den Personalfragen zu schaffen und das Schweigen zu brechen.
Dass die inhaltliche Arbeit weit hinter allen Versprechen zurück bleibt,
ist schlimm genug. Inzwischen ist es offensichtlich sogar so weit
gekommen, dass Presse und Öffentlichkeit noch nicht einmal mehr zuständige
AnsprechpartnerInnen genannt bekommen. Damit schaden die AStA-tragenden
Listen nicht nicht nur sich selbst, sondern vor allem den Interessen
der aktiven Studierenden. Gerade jetzt während der Proteste gegen
Studiengebühren sind sie auf die Zusammenarbeit mit JournalistInnen
dringend angewiesen.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 19.06.2005
12:09:57
Studierendenparlament ist 'Kindergartenscheiße'
Ergänzung: AStA-Referent Christian Anders hat auf den jüngsten
AStA-Watch-Artikel
reagiert. Er teilt mit, dass er aus anderen Gründen die Sitzung des
Studierendenparlaments (SP) verlassen habe als von uns vermutet. Das
SP-Mitglied der RUB-Rosen schreibt uns wörtlich: "Ich bin, und das
habe ich auch gesagt, gegangen, weil ich keinen Bock hatte auf diese
ganze Rumdiskutiererei und Kindergartenscheiße." Außerdem verlangt
er eine Entschuldigung für die Falschinformation. Wir entschuldigen
uns dafür, dass uns diese Begründung nicht bekannt gewesen ist. Sonst
hätten wir von Anfang an über diese Einschätzung der SP-Arbeit und
die gereizte Stimmung im AStA berichtet.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 17.06.2005 19:33:40
Verschleppter Rücktritt und Studiengebühren-Dissens:
AStA handlungsunfähig
In Folge der Sitzung des Studierendenparlaments (SP) am Mittwoch
werden immer mehr Einzelheiten bekannt. Die AStA-tragenden Listen
hatten dort ein desaströses Bild abgegeben. Der rot-grüne AStA scheint
in seiner bisher schwersten Krise zu sein. Nach Informationen des
Nachrichtenportals bo-alternaitv.de
ist der AStA-Öffentlichkeitsreferent Christian Michalak (Grüne) zurückgetreten
oder steht kurz vor einem Rücktritt.
Michalak gilt als einer der ArchitektInnen des umstrittenen Bündnisses
mit dem rechts-konservativen RCDS, dessen Mitglieder Studiengebühren
ab dem ersten Semester fordern. Details über das Abstimmungsverhalten
zur VV-Resolution
zeigen: Auch in der Fraktion der RUB-Rosen (Jusos) besteht kein inhaltlicher
Konsens und herrscht tiefes Misstrauen gegenüber der eigenen Politik.
AStA schweigt mal wieder
Zu den Berichten über den Rücktritt des Öffentlichkeitsreferenten
Christian Michalak, der in der Vergangenheit heftig in die Kritik
geraten war, hat sich der AStA noch nicht öffentlich geäußert.
Es ist möglich, dass die Information wegen des Auftritts auf der SP-Sitzung
noch zurückgehalten wird, um die prekäre Binnensituation der Studierendenvertretung
weniger schlimm erscheinen zu lassen.
Typisch rot-grün
Ein solches Vorgehen würde zu dem Umgang mit der Öffentlichkeit passen,
die der rot-grüne AStA bisher an den Tag gelegt hat: Als erste Gerüchte
über den RCDS-Stimmenkauf im Studierendenparlament aufkamen, hat der
AStA zunächst die Auskunft verweigert, dann wurden von AStA-Mitgliedern
nachweislich Unwahrheiten verbreitet. Erst als die Opposition die
Vorwürfe nachgewiesen
hatte, hat der AStA-Vorsitzende Kolja Schmidt den Zusammenhang
von Bezahlung und AStA-Wahl zugegeben,
aber keine Konsequenzen gezogen.
Streit über Studienegbühren und Misstrauen auch bei RUB-Rosen
Die Konflikte innerhalb des AStAs lassen sich schon längst nicht mehr
anhand von Listengrenzen festmachen. Offensichtlich vertreten noch
nicht einmal die RUB-Rosen eine gemeinsame Position zum Thema Studiengebühren.
Der AStA-Referent Christian Anders hat vor der Abstimmung
über die von der Vollversammlung mit breiter Mehrheit beschlossene
Resolution die SP-Sitzung verlassen. Nach AStA-Watch-Informationen
fürchtete er, seine Fraktion würde von ihm verlangen, gegen den basisdemokratischen
Beschluss
der Studierenden zu stimmen. (Siehe zu der Behauptung diese
Stellungnahme.)
Ein anderes SP-Mitglied der RUB-Rosen erklärte freimütig, sich der
Ablehnung jeglicher Form von Studiengebühren nicht anschließen zu
wollen. Der vom rechts-konservativen RCDS gestützte Minderheiten-AStA
steht offensichtlich kurz vor der strukturellen Handlungsunfähigkeit.
Warum die inhaltliche Arbeit so gut wie ausbleibt, wird immer deutlicher:
Noch nicht einmal bei so wichtigen Fragen wie zum Thema Studiengebühren
gibt es in den Fraktionen einen inhaltlichen Konsens. Personalentscheidungen
werden verschleppt und verheimlicht. Von Zusammenarbeit kann kaum
mehr die Rede sein. Das ist besonders für die Proteste gegen Studiengebühren
verhängnisvoll, die gerade in Schwung gekommen waren.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 17.06.2005 12:14:26
Rot-grüne ParlamentarierInnen gegen
VV-Beschluss
Nach der Vollversammlung hat am Mittwoch das Studierendenparlament
(SP) getagt. Die parteiunabhängige Opposition hatte einen Antrag auf
Senkung des Semesterbeitrages eingebracht, um die Wahlversprechen
der AStA-Listen beim Wort zu nehmen. Außerdem wurde über den Beschluss
der Vollversammlung beraten. Beide Abstimmungen brachten erstaunliche
Ergebnisse zu Tage: Die AStA-Listen wirken zerstritten, konzeptlos
und stimmen nicht einheitlich ab.
Insgesamt haben es die RCDS-Miglieder gemeinsam mit jeweils einem
SP-Mitglied der RUB-Rosen und der Grünen abgelehnt, die Resolution
(siehe hier)
zu begrüßen. Sechs ParlamentarierInnen haben sich enthalten. So war
es neben den Fraktionen von Linker und Alternativer Liste nur gut
ein Drittel der ParlamentarierInnen der AStA-Listen, die den zuvor
fast einstimmig von den Studierenden getroffenen VV-Beschluss begrüßt
haben.
Da die parteiunabhängige Opposition insgesamt mehr Sitze inne hat
als der AStA ohne RCDS, wurde immerhin eine Mehrheit erreicht und
ein Eklat vermieden - allerdings gegen die AStA-Mehrheit.
RCDS wichtiger als Studis?
Die beschlossene Resolution ähnelt inhaltlich in weiten Teilen dem
von der Vollversammlung abgelehnten AStA-Entwurf. Deshalb liegt der
Verdacht nahe, dass es bei dem Widerstand gegen den VV-Beschluss um
die Solidarität mit dem AStA-Mehrheitsbeschaffer RCDS geht. Der wird
in der Resolution aufgefordert, künftig nicht mehr seine Befürwortung
von Studiengebühren als Meinung der Studierenden insgesamt auszugeben.
Gerade dieser Teil der Resolution hatte auf der Vollversammlung besonders
starken Beifall erhalten.
Alles nur Schau?
Der Bochumer AStA ist inzwischen bekannt für seine unklaren Positionen.
Da wird auf der Vollversammlung ein Resolutions-Entwurf gegen Studiengebühren
eingebracht und zu Protestaktionen und Demonstrationen aufgerufen.
Wenige Stunden später wird wieder mit dem RCDS gekuschelt, der sich
für Studiengebühren ab dem ersten Semester ausspricht (siehe hier).
Dass diese Gebühren-Forderung auch besonders von dem Bochumer SP-Mitglied
Roman Scheuschner verbreitet wird, haben wir hier
berichtet. Es bleibt abzuwarten, ob die gegen Studiengebühren aktiven
Studierenden diese AStA-Zweigleisigkeit noch länger hinnehmen.
AStA gegen eigene Wahlversprechen
Auch bezüglich der von der Alternativer und Linker Liste vorgeschlagenen
Beitragssenkung konnte keine Einigung gefunden werden. Die Zahlen
sprechen dafür, dass eine Beitragssenkung von einem Euro – deren
Gesamthöhe im Übrigen etwa den Geldern entspricht, die der AStA dem
RCDS zuschanzt (siehe hier)
– auch bei sinkenden Studierendenzahlen ohne weiteres möglich
wäre. Die AStA-Listen zogen es in der Abstimmung vor, ihre eigenen
Wahlversprechen zu brechen und stimmten gegen den Antrag oder enthielten
sich.
Da die Liberale Hochschulgruppe mit ihrem Einzelmitglied für den
Antrag stimmte, war es aber so knapp wie noch nie in dieser SP-Periode:
Zu den erforderlichen 18 Stimmen fehlte nur noch eine. Auf der SP-Sitzung
ist einmal mehr klar geworden, dass den AStA-Listen die Solidarität
mit dem Studiengebührenbefürworter RCDS wichtiger ist als Beschlüsse
der Studierendenschaft. Auch eigene Wahlversprechen werden gebrochen,
wenn man so mehr Geld in die eigenen Kassen spülen kann.
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 16.06.2005 13:41:40
Resolution im Wortlaut
In eigener Sache: Inzwischen hat es mehrere Anfragen gegeben,
ob wir die verabschiedete VV-Resolution veröffentlichen können. Weil
nicht nur Studierende der RUB, sondern auch Aktive von anderen Unis
und die Presse Interesse angemeldet haben, veröffentlichen wir den
Beschluss hier zeitnah auf der AStA-Watch-Website: Zur
Resolution
# AStA-Watch Ruhr-Uni Bochum @ 15.06.2005 16:39:57
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