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Das Siegel
Naturwissenschaften Ingenieurwissenschaften Geisteswissenschaften Medizinische Einrichtungen Zentrale Einrichtungen
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Bildbeschreibung
Was ist geistige Behinderung ?
Klassifikation von geistiger Behinderung nach ICD-10
und DSM-IV
Ursachen von geistiger Behinderung
Häufigkeit des Auftretens von geistiger Behinderung
Entwicklungsverlauf bei geistig behinderten Kindern
Verhaltensstörungen bei geistiger Behinderung
Ursachen von psychischen Störungen und Verhaltensstörungen bei geistig Behinderten
Soziale Kompetenz
Selektive Wahrnehmung
Soziale Informationsverarbeitung bei Kindern
Überprüfung der sozialen  Informations- verarbeitung bei geistig behinderten Kindern
Aufmerksamkeitsverhalten bei geistig behinderten Kindern
Zusammenhang zwischen der Wahrnehmung von Emotionen und sozialer Kompetenz bei Kindern
Trainingsprogramme zur Verbesserung der sozialen Kompetenz
Literatur
pix Dr. Sven Bielski - Geistige Behinderung und soziale Kompetenz
Entdeckungen 1 Entdeckungen 2 Entdeckungen 3 Entdeckungen 4 Entdeckungen 5
 
   
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Aufmerksamkeitsverhalten von geistig behinderen Kindern

Spreen (1978) stellt dar, daß die Lernschwierigkeiten des geistigen Behinderten nicht nur im Bereich des Lernens selber zu suchen sind, sondern auch auf dem Gebiet der Aufmerksamkeit. Er beschreibt, daß es dem geistig behinderten Menschen häufig nicht gelingt die Aufmerksamkeit auf die relevante Reizdimension zu richten.

Meyer (1977) gibt an, daß geistig behinderte Kinder häufig viel Zeit für die Lösung einer Aufgabe benötigen. Sie sind häufig während der Lösungszeit abgelenkt. Ihre Aufmerksamkeit ist also auf andere Reize gerichtet.

Meyer (1981) beschäftigte sich mit dem Aufmerksamkeitsverhalten von geistig behinderten Kindern. Er untersuchte das Impulsivitäts-/Reflektivitätsverhalten sowohl bei geistig behinderten als auch bei nicht geistig behinderten Kindern. Dabei ging er von der Annahme aus, daß längeres, reflektierendes Bearbeiten einer Aufgabe bessere Ergebnisse bringt als eine kurze und impulsive Vorgehensweise. Bei der Gruppe der nicht geistig behinderten Kindern traf dieses auch zu. Geistig behinderte Kinder zeigten sowohl bei reflektierender als auch bei impulsiver Bearbeitung gleich schlechte Ergebnisse. Er stellt fest, „...daß die Dauer der Lösungszeit keinen Einfluß auf die Leistungsgüte..." (S.170) der geistig behinderten Kinder hat. Daraus schlußfolgert er, daß geistig Behinderte häufiger Schwankungen der Aufmerksamkeit unterliegen. Er geht davon aus, daß ihre Konzentration nicht durchgehend auf die Aufgaben fixiert bleibt. Meyer (1981) nimmt an, daß sogar die Reizaufnahme, und nicht nur die weitergehende Verarbeitung, von diesen Aufmerksamkeitsschwankungen beeinträchtigt wird.

Er unterzog eine Gruppe von 7-13jährigen geistig behinderten Kindern (n=50) einer Untersuchung mit dem PPVT-Test. Diese Gruppe wurde geteilt (2´ n=25). Bei einer Hälfte wurde der Test nur anhand der Standardinstruktionen durchgeführt. Der anderen Hälfte wurden zusätzlich ‘aufmerksamkeitsfixierende Instruktionen’ gegeben. Es zeigte sich, daß die Gruppe, der ‘aufmerksamkeitsfixierende’ Instruktionen gegeben wurden, eine deutlich höhere Lösungsquote aufwies als die Kontrollgruppe. Meyer (1981) zieht daraus den Schluß, „...daß das Aufmerksamkeitsverhalten geistigbehinderter Kinder durchaus pädagogischen Einflüssen zugänglich ist und somit entsprechend ausgerichtete Förderprogramme sinnvoll erscheinen..." (S. 177) läßt.

Schmidt (1993) beschäftigte sich mit der Belastbarkeit von intellektuell behinderten Kindern. Sie untersuchte die Zunahme von motorischer Unruhe und Ermüdungserscheinungen in Unterrichtssituationen. Sie zeigt auf, daß motorische Unruhe und Ermüdungserscheinungen der Schüler im Verlaufe der Unterrichtsstunde stetig zunehmen. Sie leitet daraus die These ab, daß im von ihr beobachteten Unterricht den behinderten Kindern nicht ausreichend Entspannungs- und Regenerationsmöglichkeiten angeboten wurden.
Im Laborexperiment verglich sie weiterhin intellektuell beeinträchtigte und intellektuell nicht beeinträchtigte Kinder. Sie beschreibt, daß die intellektuell beeinträchtigten Probanden maximal 10 bis 15 Minuten einseitig kognitiv belastbar waren. Die nach dieser Belastung notwendige Erholungszeit lag deutlich über der der nicht beeinträchtigten Kinder. Die Länge der Belastbarkeit korrelierte positiv mit der Höhe des IQ. Stärker intelligenzgeminderte Kinder sind demnach weniger kognitiv belastbar als weniger stark intelligenzgeminderte Kinder.
Wenn die maximale Belastbarkeit bei geistig behinderten Kindern 10 bis 15 Minuten beträgt, ist davon auszugehen, daß beim Überschreiten dieser Zeit die Aufmerksamkeit und Konzentration dieser Kinder deutlich nachläßt.